- Welt der Wunder Magazin
- 03.11.2015
Norden ist ein beschauliches Städtchen. Seine knapp 25.000 Einwohner leben am nordwestlichsten Punkt des deutschen Festlandes. Von hier fahren die Fähren zu den Inseln Juist und Norderney, im Hafen liegen kleine Fischerboote vor Anker. Die Gehwege der Innenstadt sind mit rötlich-braunen Ziegelsteinen gepflastert, viele Häuser haben Treppengiebel.
Top-Five-Anschlagsziele für Terroristen
Norden scheint ein Ort zum Entspannen und Verweilen zu sein – und doch haben US-Geheimdienste die Stadt zu einem der Top-Five-Anschlagsziele für Terroristen in Deutschland erklärt. Der Grund ist 15.000 Kilometer lang und heißt TAT-14. Die Abkürzung steht für Transatlantic Telecommunications Cable no. 14, zu Deutsch: Transatlantisches Telefonkabel Nr. 14. Dieses Seekabel ist für den Telefon- und Datenverkehr zwischen Europa und Nordamerika zuständig. E-Mails in die USA, Internet-Suchanfragen bei US-Diensten, Telefonate in die Staaten sind ohne TAT-14 kaum möglich. In der Stadt Norden kommen die Kabel aus der Nordsee bzw. führen von dort ins Meer – es ist die Auf- und Abfahrt zur Datenautobahn. Und das Competence Center Submarine Cables (CCSC), das früher einfach Seenotkabelstelle hieß, ist die Leitstelle – und die ist strengstens gesichert. Seit der britische Geheimdienst die Leitung bei Cornwall anzapfte, um sämtliche Daten abzugreifen, die darüber gelaufen sind, dürfen noch nicht einmal Journalisten das Gebäude betreten. Es herrscht sogar Film- und Fotografierverbot.
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