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Richtig gehen: Vorfußlaufen statt Fersengang

Foto: Envato / bilanol

Richtig gehen: Vorfußlaufen statt Fersengang

Leichtathleten und Naturvölker beweisen es: Der richtige Gang ist der Vorfußgang. So hat es die Evolution bestimmt. Schon wenige Stunden Vorfußlaufen pro Woche wirken sich positiv aus. Auch eine Umstellung auf diesen Gang ist möglich, erfordert aber Geduld.

Unsere Art zu gehen ist von der Natur so nicht vorgesehen. Experten erkennen dies am Aufbau des menschlichen Bewegungsapparats. Fast die gesamte zivilisierte Welt geht auf der Ferse. Bei dieser Lauftechnik wird der Aufprall durch das gerade Bein über das Knie auf die Hüfte übertragen. Wenn wir längere Zeit barfuß gehen und bewusst auf der Ferse aufsetzen, macht sich das bemerkbar.

Durch Vorfußgehen werden die Stöße beim Gehen sanft abgefangen

Schon nach kurzer Zeit wird es unangenehm und wir beginnen beinahe unbewusst, etwas mehr über die Fußballen zu laufen. Die Schritte werden bei der Vorfußtechnik anders abgefedert. Das Bein ist beim Auftreten leicht angewinkelt und wirkt wie ein Stoßdämpfer. Der Aufprall verteilt sich über die beteiligten Gelenke an Fuß, Knie sowie der Hüfte und federt somit sanft ab.

Vorfußlaufen ist angenehmer für den Organismus und zudem schneller. Wenn wir über den Ballen Laufen, vollzieht der Fuß automatisch eine Bewegung nach hinten und treibt dadurch nach vorn an. Deswegen nutzen ausnahmslos alle Läufer in Leichtathletik-Disziplinen – vom Sprinter bis hin zum Langstreckenläufer – die Technik über den Vorfuß.

Die ersten Schuhe schützten die Fußsohlen lediglich vor Verletzungen und Kälte. Über die Jahrhunderte wurde daraus ein Schuh mit Sohle, die zusätzlich für Grip und Komfort sorgen sollte. Das Laufen über die Ferse kostet außerdem weniger Energie als das Vorfußlaufen. So haben wir die ursprüngliche Gangart verlernt und der Fersenstil mit den Schuhen hat sich durchgesetzt.

Vom Vorfußlaufen zum Fersen-Stil: Der Schuh ist schuld

Dennoch lohnt es sich, den Laufstil zu ändern. Beim Vorfußlauf werden Muskeln aktiviert, die beim Fersenlauf nicht beansprucht werden. Es gibt auch Befürworter einer völligen Umstellung, zum Beispiel auf Barfußschuhe. Diese zwingen uns fast zum Abrollen über den Ballen, da sie keine dämpfende Sohle haben und den Aufprall ungedämpft auf den Körper übertragen.

Die Folge ist, dass wir in Barfußschuhen unbewusst nach wenigen Tagen zum Vorfußläufer werden – immer mehr Menschen lassen sich bewusst auf diese Umstellung ein. Allerdings sollte eine solche Umstellung in kleinen Dosen erfolgen, weil durch das Vorfußlaufen die Achillessehne stärker belastet wird.

Bei einer Komplettumstellung kann dies zu Beschwerden führen. Eine Option ist beispielsweise, beim Joggen, beim Nordic-Walking oder beim Wandern auf die Vorfußtechnik umzustellen. Zusätzlich sollten wir gerade die Sommermonate dazu nutzen, so oft wie möglich barfuß zu laufen – was mit der Vorfußtechnik deutlich angenehmer ist.

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