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Spielsucht: Warum an Computerspielen nicht alles schlecht ist

Foto: iStock / Highwaystarz Photography

Spielsucht: Warum an Computerspielen nicht alles schlecht ist

Computerspiele haben in der Gesellschaft eher einen schlechten Ruf: Sie sollen die Gewaltbereitschaft und Aggressivität fördern und bergen eine nicht zu unterschätzende Suchtgefahr. Dabei gibt es auch eine gute Seite.

Großes Gefahrenpotential

Bei Computerspielen geht die größte Suchtgefahr von Online-Spielen aus. Dazu gehören vor allem die Rollen- und Strategiespiele, in denen sich die Spieler mit vielen Mitspielern in den Weiten des Internets bewegen. Betroffene Süchtige können ihren Alltag nicht mehr ohne Computer und Internet bestreiten. Das Problem: Durch neue Technologien, wie etwa der Virtual Reality-Brille, wird es zunehmend möglich, in die Spielewelt noch intensiver einzutauchen. So können die Gamer irgendwann Spiel und Wirklichkeit nicht mehr auseinander halten. Aber auch Glücksspiele, die Geldgewinne versprechen, können gefährlich werden. Gerade die Tatsache, dass bei diesen Spielen der Zufall über Sieg oder Niederlage entscheidet, ebnet manchen Spielern den Weg in die Sucht. Darauf können bestimmte Verhaltensweisen hindeuten. Betroffene nutzen zum Beispiel jede Gelegenheit, um zu spielen, und kompensieren damit ihre Probleme und negativen Gefühle.

Wer viel Zeit am Computer verbringt, setzt sich auch gesundheitlichen Gefahren aus. Dabei sind insbesondere der Rücken und die Augen betroffen. Stundenlang auf den Bildschirm zu schauen, sorgt dafür, dass sich die Augen nur noch selten auf Dinge fokussieren müssen, die in weiterer Entfernung liegen. Die Folge: Die Fähigkeit verkümmert, die Augen werden kurzsichtig, eine Sehhilfe ist notwendig. Außerdem vernachlässigt man vorm Computer schnell das Blinzeln, wodurch die Augen austrocknen und schmerzen.

Auch der Rücken muss bei Spielern viel mitmachen. Das lange Sitzen am Schreibtisch kann zu Haltungsschwächen und -schäden führen, die sich als Hohlkreuz, hängende Schultern und Rundrücken bemerkbar machen. Solche Fehlhaltungen treten auch bei Kindern immer häufiger auf. Weitere Schäden, die das Computerspielen verursachen, sind Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Aufgrund der mangelnden Bewegung kommt es vermehrt zu Übergewicht.

Positive Auswirkungen

Online-Spiele sind aber nicht ausschließlich schlecht und gefährlich. Sie haben durchaus positive Auswirkungen, die nicht zu unterschätzen sind. Zum Beispiel hat eine Studie, die im International Journal of Communication publiziert wurde, den Zusammenhang zwischen Schulnoten und dem Internetverhalten von Kindern untersucht. Die Wissenschaftler testeten 12.000 australische Jugendliche. Das Ergebnis: Bei Schülern, die häufig Computer oder Videogames spielten, verbesserten sich die Noten vor allem in Mathematik, Naturwissenschaften und im Lesen.

Generell können manche Video- und Computerspiele die Entwicklung von Kompetenzen fördern und das Gehirn in bestimmten Bereichen trainieren. So verbessern diese mitunter die Koordination, die Reaktionsfähigkeit, die visuelle Wahrnehmung und das vernetzte Denken. Alles Kompetenzen, die für den Umgang mit den modernen Medien, die mittlerweile jeder nutzen muss, hilfreich sind.

Aber nicht nur die Intelligenz – auch die Erholung können Computerspiele fördern. Denn regelmäßige Ruhe- und Entspannungsphasen sind gut für das allgemeine Wohlbefinden und beugen stressbedingte Erkrankungen wie Burnout vor. Aus diesem Grund ist es gut, sich nach der Arbeit auf etwas vollkommen anderes zu konzentrieren und sich mit ganz anderen Themen und Dingen beschäftigen. Genau das bieten Online-Spiele, weswegen die schnelle Unterhaltung für zwischendurch immer mehr gefragt ist.

Der Grund: Für ein Hobby bleibt berufsbedingt oftmals keine Zeit. Daher nutzen berufstätige Online-Spiele und Rätselseiten, aber auch soziale Netzwerke und Streamingdienste aufgrund ihres Unterhaltungsfaktors gerne als Ausgleich für den hektischen Alltag. Und nicht nur das: Dadurch, dass man dank Smartphones und Tablets längst nicht mehr an den heimischen PC gebunden ist, kann man auch die Mittagspause oder den Weg zur Arbeit dazu nutzen, um zu spielen.

Sicherheit bei Online-Spielen

Allerdings ist der Spielspaß im Internet dauerhaft nur dann gegeben, wenn die Seitenanbieter die Sicherheitsbestimmungen einhalten und die Kunden schützen. Ist kein ausreichender Schutz gegeben, können kriminelle Angreifer ohne großen Aufwand schädliche Softwareprogramme installieren und damit Passwörter und andere Daten auslesen.

Aus diesem Grund sollte man als Online-Spieler auf die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien achten. Möchte man z.B. Online-Casinos nutzen, sollte man sich vorab darüber informieren und sie ausführlich miteinander vergleichen. Denn die Spiele sind nur dann wirklich fair, wenn die Online-Casinos eine Glücksspiellizenz haben. Sie schützt den Kunden vor Betrug. Auch hier ist wieder der technische Sicherheits relevant: Da gerade bei Online-Spielen Zahlungsvorgänge abgewickelt werden, muss eine verschlüsselte Datenübertragung gewährleistet sein, damit persönliche Daten nicht von unbefugten Dritten abgefangen und missbraucht werden können.

Fazit

Online-Spiele weisen ein hohes Gefahrenpotential auf: Sie können zur Spielsucht oder gesundheitlichen Schäden führen, die vor allem den Rücken und die Augen betreffen. Auch Schlafmangel und Übergewicht können eine Folge von übermäßigem Spielkonsum sein.In Maßen genossen, sind solche Spiele allerdings ungefährlich. Im Gegenteil: Sie können sogar durchaus positive Auswirkungen auf den Nutzer haben. Schülern verschaffen sie teilweise bessere Noten. Außerdem fördern sie einige Fähigkeiten, die für die Nutzung moderner Medien immer mehr von Nöten sind. Auch zur Abwechslung im Alltag eignen sie sich, um in der Mittagspause oder nach Feierabend die nötige Entspannung zu liefern und die Gedanken vom Büro wegzulenken. Das wiederum beugt stressbedingten Erkrankungen vor. So schnell man Computer- und Videospiele auch gerne verteufelt und so negativ sich ein übermäßiger Konsum auch auswirken mag – ihre positiven Effekte sind genau so wenig zu unterschätzen.

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