Welt der Wunder

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Helle Köpfe: Wie das Fernsehen unser Leben veränderte

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin waren das erste Ereignis, das live im Fernsehen zu sehen war. Doch erst die Erfindung des Farbfernsehens der 60er Jahre machte das Medium zum Massenmedium. Heute haben rund 98 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Fernsehgerät, 70 Prozent davon sogar zwei oder mehr.
Die Grundlage für den ersten Fernseher überhaupt – den Televisor – entwickelte 1884 der Deutsche Paul Nipkow: die Nipkow-Scheibe. Mit ihr konnten Hell-Dunkelmuster von Bildern in elektrische Signale umgewandelt und übertragen werden. Jedoch blieb die Übertragung unscharf und war auf Großaufnahmen beschränkt.

Im Jahr 1897 entwickelte schließlich der deutsche Physiker Ferdinand Braun die sogenannte Braunsche Röhre. Lange Zeit stellte sie die Basis der Fernsehbildröhre dar. Die Übertragung von Bildern funktioniert folgendermaßen: Eine Kamera zerlegt ein Bild in einzelne Bildpunkte und verwandelt sie in elektrische Signale. Über Sendestationen gelangen sie in unser Wohnzimmer. Dort verwandelt sie die Bildröhre wieder zurück in Farbwerte und setzt das Bild aus den einzelnen Bildpunkten wieder zusammen. Das wiederholt sich über 50 Mal in der Sekunde. So nehmen wir die einzelnen Aufnahmen als bewegte Bilder wahr. 

Entwicklung zum Hightech-Gerät

Heutzutage funktioniert die Übertragung von Bildern anders. Man unterschiedet zwischen dem Plasma- und dem LCD-Prinzip. Beim Plasma-Fernseher werden Zellen mithilfe von Elektrizität ionisiert und durch verschiedene Leuchtstoffe sichtbar. Je eine rote, grüne und blaue Zelle Bilden ein Pixel. Durch das Mischen der drei Grundfarben entsteht die Farbenpracht. Ein LCD-Fernseher besteht hingegen aus Flüssigkristallen, die über eine Hintergrundbeleuchtung aus Leuchtstoffröhren angestrahlt werden. Die Ausrichtung der Kristalle wird durch elektrische Impulse gesteuert. Je nach Ausrichtung lassen die Kristalle unterschiedlich viel Licht durch, so ergeben sich die unterschiedlichsten Farben. 

Da noch kaum jemand ein eigenes Fernsehgerät besitzt, ruft man im Jahr 1935 in Berlin öffentliche Fernsehstuben ins Leben. Das Jahr darauf leitet dann das Zeitalter der Direktübertragungen ein. Anlass waren die Olympischen Spiele. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt schließlich die Massenproduktion ein. 20 Jahre darauf sind bereits zehn Millionen Haushalte mit Fernsehgeräten versorgt. Unerwünschter Nebeneffekt: Für zahlreiche Kinos bedeutet dies den Tod.

Seit 1967 muss auch auf Farbe beim Fernsehen nicht mehr verzichtet werden. Die erste Aufzeichnung: der Kölner Karneval. Nun verbessert sich die Qualität der Geräte permanent: aus Mono-Ton wird Stereo, aus SD wird Ultra HD. Während bis 2006 die meisten Zuschauer noch Röhrengeräte nutzen – besitzen heute nur noch rund 16 Prozent der Deutschen einen Röhrenfernseher. Die Entwicklung des Fernsehers wird auch in Zukunft weiter voranschreiten und dafür sorgen, dass die Flimmerkisten immer größer und smarter werden. 
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