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Poecilotheria rajaei
Die im Norden Sri Lankas entdeckte Vogelspinne ist ein wahrer Riese unter ihresgleichen: Mitsamt ihrer Beine erreicht sie einen Durchmesser von mehr als 20 Zentimetern – das entspricht der Größe eines erwachsenen Gesichts. Wie die meisten Vogelspinnen ist Poecilotheria rajaei für Menschen nicht gefährlich. Sie besitzt zwar Giftdrüsen, doch für größere Tiere als Mäuse, Eidechsen und kleinere Vögel reicht ihr Toxin nicht aus. Entdeckt und beschrieben wurde der achtbeinige Riese von dem Wissenschaftler Ranil Nanayakkara.

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Der Goliath unter den Vogelspinnen
Die Goliath-Vogelspinne (Theraphosa blondi) trägt ihren Namen nicht von ungefähr. Mit einem Durchmesser von über 30 Zentimetern und fast 200 Gramm Körpergewicht ist sie unumstritten der Riese unter ihresgleichen. Ihr natürlicher Lebensraum ist der tropische Regenwald Südamerikas.

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Schmerzhafter Biss
Auch die Goliath-Vogelspinne wird uns Menschen mit ihrem Gift nicht gefährlich. Deutlich besorgniserregender ist die Größe ihrer Beißwerkzeuge, der so genannten Chelizeren – sie können eine tiefe Fleischwunde verursachen, die sehr schmerzhaft ist. Ebenfalls schmerzhaft sind die Brennhaare an ihrem Hinterteil – droht Gefahr, bombardiert sie ihre Feinde damit. Auch wenn die Goliath-Vogelspinne eine eindrucksvolle Größe besitzt, die größte Spinne der Welt ist sie nicht.

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Die Riesenkrabbenspinne
Heteropoda maxima ist nach derzeitigem Wissenstand die größte Spinne der Welt. Sie erreicht eine Beinspannweite von über 30 Zentimetern und übertrifft damit sogar noch die Goliath-Vogelspinne – letztere ist allerdings deutlich schwerer. Bisher wurde sie nur in Laos entdeckt. Wie bei allen bekannten Risenkrabbenspinnen stellt das Gift von Heteropoda maxima für Menschen keine nennenswerte Gefahr dar. Zwar kommt es nach einem Biss zu einer schmerzhaften Schwellung; diese klingt allerdings normalerweise binnen eines Tages ab.

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Falsche Vogelspinnen
Taranteln wurden lange Zeit einer eigenen Gattung zugeordnet: Tarantula. Noch heute findet man die Bezeichnung in der englischen Sprache; sie dient dort allerdings als Beschreibung von Vogelspinnen. Beide Spinnenarten haben nichts miteinander zu tun.

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Von der Tarantel gestochen
Ihren Namen erhielten die Taranteln nach der italienischen Stadt Tarent, wo sie erstmals beschrieben wurden. Lange Zeit wurde Tarantel als Synonym für große Spinnen benutzt. Die historische Formulierung „wie von der Tarantel gestochen“ bezieht sich übrigens auf Vergiftungserscheinungen nach Spinnenbissen. Heute ordnet man die einst als Taranteln bezeichneten Spinnen der Familie der Wolfspinnen zu.

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Wolf mit acht Beinen
Zu den Wolfsspinnen zählen über 2300 Arten – darunter auch die einst als Taranteln bezeichneten Spinnen, die wie alle Vertreter dieser Familie für den Menschen nicht gefährlich sind. Das Gift der Achtbeiner kann allerdings nekrotische Hautveränderungen und Kopfschmerzen hervorrufen.

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In Mitteleuropa heimisch
Viele Wolfspinnen sind in Mitteleuropa heimisch. Bis auf wenige Ausnahmen bewohnen sie Erdhöhlen und Spalten zwischen Steinen; lediglich Exemplare der Gattung Pirata bevorzugen die Nähe von Gewässern. Sie können auf der glatten Wasseroberfläche laufen und dort Insekten jagen.

Foto: Imago / blickwinkel
Brutaler Look
Walzenspinnen (Solifugae) sehen furchterregend aus – sind aber ziemlich harmlos. Ihr entscheidender Vorteil ist nämlich nicht ihr Gift, sondern ihre Stärke; im Verhältnis zu ihrer Körpergrößte – die mit durchschnittlich zehn Zentimertern nicht gerade gering ist – zählen ihre Beißwerkzeuge zudem zu den größten im Tierreich. Ein Biss kann daher sehr schmerzhaft sein, ohne dass dabei Gift im Spiel ist.

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Mehr Skorpion als Spinne
Der Name der Walzenspinnen, von denen einige Arten auch im südlichen Europa heimisch sind, ist irreführend – denn genau genommen sind sie näher mit Pseudoskorpionen als mit Spinnen verwandt. Mit einer Geschwindigkeit von rund 15 Stundekilometern zählen sie zu den schnellsten Spinnentieren überhaupt.

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Meister der Webkunst
Seidenspinnen (Nephila) stellen gleich mehrere Rekorde auf – sie weben nicht nur die größten Spinnennetze der Welt, sondern zählen auch zu den größten Spinnen, die Radnetze weben. Manchmal wird daher auch die Bezeichnung Riesenradnetzspinne genutzt. Ihr Gift ist für Menschen nicht gefährlich.

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Fische statt Fliegen
Eine Seidenspinnenart, Nephila pilipes, webt so große und stabile Netze, dass sie teilweise von Fischern benutzt werden. Die Art kommt im pazifischen Raum zwischen China und Australien vor. Aufgrund ihrer Größe werden die Spinnen mitunter auch als Fleischersatz gegessen.

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Groß – aber nicht gefährlich
Schwarze-WitweDie gezeigten Beispiele machen es sehr deutlich: Die Größe einer Spinne hat im Prinzip nichts mit ihrer Gefährlichkeit für uns zu tun. So ist eine der giftigsten Spinnen der Welt, die Schwarze Witwe, nicht viel größer als ein Zentimeter. Gleichzeitig sind die hier vorgestellten Giganten unter den Achtbeinern für Menschen meist nur aufgrund der Größe ihrer Beißwerkzeuge bedrohlich, mit denen sie schmerzhafte Wunden verursachen können – tödlich ist keine von ihnen. Wenn Sie also das nächste Mal angsterfüllt vor einem Terrarium mit einer Vogelspinne stehen, denken Sie dran: In den meisten Fällen ist ein Biss nicht gefährlicher als ein Wespenstich.
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