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Tags: #Kontaktlinsen | #Körper | #Mikroplastik | #Umweltverschmutzung
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Mikroplastik sind winzige Kunststoffpartikel mit einer Größe von bis zu fünf Millimetern. Sie gelangen auf vielen Wegen auch in den menschlichen Körper. Schätzungen zufolge gelangen jährlich 3,2 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Erst im vergangenen Jahr wiesen Forscher erstmals Mikroplastik im menschlichen Blut nach.
Wissenschaftler der Nanjing University in China haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass auch beim Tragen von Kontaktlinsen Mikroplastik über die Augen ins Blut gelangen kann. Allerdings scheint dies nur bei starker Sonneneinstrahlung der Fall zu sein.
Um das tägliche Tragen von Kontaktlinsen zu simulieren, wurden diese in Wasser gelegt und nach 10 Stunden mit Wasser gereinigt. Ein Teil der Linsen wurde ebenfalls zehn Stunden lang mit Sonnenlicht bestrahlt, ein anderer Teil blieb unbestrahlt. Mit einer neu entwickelten Technologie nahmen die Wissenschaftler Mikrofotos des Wassers auf. Damit konnte der Mikroplastikgehalt des Wassers nach der Reinigung gemessen werden.
Die Analyse ergab, dass Kunststofflinsen bei einer Tragezeit von zehn Stunden pro Tag bis zu 90.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr freisetzen. Diese gelangen über das Auge in den Körper.
Zum Vergleich: Eine frühere Studie der American Chemical Society aus dem Jahr 2019 ergab, dass Erwachsene und Kinder in den USA jährlich zwischen 74.000 und 121.000 dieser Partikel mit der Nahrung und durch Luftverschmutzung aufnehmen. Zu den am stärksten mit Mikroplastik belasteten Lebensmitteln gehören Fisch, Meeresfrüchte und Getränke aus PET-Flaschen.
Eine weitere Erkenntnis der Forscher: Am meisten Mikroplastik setzten Kontaktlinsen frei, die für eine geringere Tragedauer ausgelegt waren, wie etwa Tageslinsen.
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen sind noch nicht vollständig geklärt. Studien deuten darauf hin, dass die Partikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden, zum Zelltod von Abwehrzellen im Gehirn führen und die Zellmembran destabilisieren können. Andere Studien zeigen, dass Mikroplastik Mechanismen auslösen kann, die an der Entstehung von Krebs beteiligt sind. Die Autoren der Studie raten deshalb davon ab, bei starker Sonneneinstrahlung Kontaktlinsen zu tragen.
]]>Tags: #Körper | #Medikamente
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In Deutschland leben 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Bis 2025 werden es voraussichtlich 2,8 Millionen sein. Neben genetischen Faktoren sind Luftverschmutzung, bestimmte Virusinfektionen, Bluthochdruck, Übergewicht und ein ungesunder Lebensstil mögliche Ursachen. Die Wissenschaft vermutet, dass auch bestimmte Medikamente und eine gestörte Darmflora das Demenzrisiko erhöhen können.
Neu ist dagegen die Erkenntnis, dass auch bestimmte Abführmittel das Demenzrisiko erhöhen können. Die Probanden der Studie des Forscherteams um Dr. Zhirong Yang waren zu Studienbeginn zwischen 40 und 65 Jahre alt. Sie wurden über einen Zeitraum von durchschnittlich zehn Jahren regelmäßig auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht. Die Studie wurde von einem Forscherteam der Universität Cambridge und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt und in der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.
Neben soziodemografischen Merkmalen, Begleiterkrankungen und Lebensstil wurden auch Ernährung, Medikamenteneinnahme und insbesondere der Gebrauch von Abführmitteln erfasst. Das Ergebnis: Statistisch ergab der Vergleich unter Berücksichtigung aller anderen Risikofaktoren ein um 50 Prozent erhöhtes Demenzrisiko bei regelmäßiger Einnahme von Abführmitteln. Ein erhöhtes Risiko für Alzheimer-Demenz konnte dagegen nicht festgestellt werden.
Besonders ausgeprägt war dieser Effekt bei der Einnahme von verschiedenen Medikamenten oder osmotisch wirkenden Abführmitteln. Osmotisch wirkende Abführmittel ziehen Wasser in den Darm und verdünnen so den Stuhl. Dieser Befund ist besonders problematisch, da Abführmittel bei älteren Menschen weit verbreitet sind. In Deutschland nehmen etwa 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung und 70 Prozent der Pflegeheimbewohner regelmäßig Abführmittel ein.
Eine mögliche Erklärung für die demenzfördernde Wirkung von Laxanzien könnte ihre Wirkung auf die Darmflora sein. So könnten Abführmittel die Darmbarriere schwächen und damit den Übertritt von Giftstoffen und entzündungsfördernden Botenstoffen aus dem Darm in die Blutbahn und das Nervensystem erleichtern. Beweise dafür gibt es allerdings noch nicht. Weitere klinische Studien sollen nun Gewissheit bringen.
Ein Experte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie empfiehlt dennoch, möglichst auf Abführmittel zu verzichten. Eine ausgewogene Ernährung und viel Flüssigkeit wie Wasser und ungesüßter Tee können die Wirkung von Abführmitteln in vielen Fällen ersetzen.
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Unsere liebsten Haustiere besitzen nur wenige Schweißdrüsen an den Pfoten. Diese dienen aber in erster Linie dazu, Duftmarken für Artgenossen zu hinterlassen. Deshalb fangen Hunde und Katzen bei warmem Wetter und körperlicher Anstrengung an zu hecheln. Auf diese Weise verhindern sie, dass ihr Körper sich überhitzt.
Vögel erfrischen sich bevorzugt durch kühlende Bäder. Außerdem nutzen sie kühle Luftströmungen und ziehen sich an schattige Plätze zurück. Einige Vögel, wie z. B. Tukane, öffnen sogar ihren Schnabel und atmen schnell ein und aus – ähnlich wie hechelnde Hunde und Katzen.
Auch Kaninchen haben keine Schweißdrüsen. Sie geben Wärme – und auch Kälte – über die Ohren ab und regulieren so ihre Körpertemperatur. Kaninchenohren fühlen sich daher an heißen Tagen besonders warm an. Deshalb brauchen Kaninchen im Sommer einen besonders kühlen Käfigplatz.
Von wegen „Schwitzen wie ein Schwein“ – auch Schweine können nicht schwitzen wie Menschen. Sie haben nur am Rüssel ein paar Schweißdrüsen. Diese reichen jedoch nicht aus, um das ganze Tier abzukühlen. Ihre Strategie: Sie suchen sich einen kühlen Untergrund zum Liegen – oder sie legen sich gleich in den Schlamm.
Einige Insekten, wie etwa Ameisen, vergraben sich in kühlere unterirdische Gänge. Insekten mit Flügeln, wie Bienen und Wespen, können ihre Flügel bewegen, um die Luftzirkulation zu erhöhen und Hitze abzuleiten.
Andere Insekten wie Fliegen, Schmetterlinge und Libellen können durch kleine Öffnungen in ihrem Exoskelett Feuchtigkeit abgeben und so durch Verdunstungskälte ihre Körpertemperatur senken. Diese Öffnungen werden Stigmen genannt. Sie sind mit den Tracheen verbunden. Durch dieses System aus verzweigten Kanälen wird ihr Körper mit Luft versorgt. Auf diese Weise können Insekten auch ohne Lunge atmen.
Pferde haben zahlreiche Schweißdrüsen und schwitzen wie der Mensch am ganzen Körper. Diese Art der Temperaturregulierung ist für ihre Lebensweise als Fluchttiere optimal. Durch den kühlenden Schweiß können Pferde auch bei hohen Geschwindigkeiten länger laufen.
]]>Tags: #Ernährung | #Gesundheit | #Körper
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Geahnt haben wir das doch schon immer: Fett landet schneller auf den Hüften, als bisher gedacht. Forschende präsentieren uns das jetzt schwarz auf weiß.
Schon drei bis vier Stunden nach dem Essen können sich an den Hüften Fettpolster anlagern. Das haben Forscher der Oxford University in einer Studie nachgewiesen. Das Fett kommt schon innerhalb einer Stunde im Blut an - nach drei bis vier Stunden ist das Fett dann für jeden sichtbar auf Bauch und Hüfte. Aber keine Angst, wer sich viel bewegt wird das Hüftgold auch genauso schnell wieder los.
]]>Tags: #Auto
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Während der Autofahrt schnell eine Nachricht auf dem Smartphone beantworten, eine Routenänderung in die Navigationsapp eintippen oder auf dem Handydisplay des Beifahrers ein Video anschauen. Wer dabei erwischt wird, dem droht nicht nur ein Bußgeld, sondern auch ein Punkt in Flensburg.
Laut einer Umfrage der Kfz-Direktversicherers DA Direkt sind Ablenkungen im Straßenverkehr die Ursache für jeden vierten Unfall in Deutschland. So gaben 60 Prozent der Autofahrer an, während des Fahrens abgelenkt zu sein.
Auf Platz 1 der größten Ablenkungen - wenig überraschend, das Smartphone. Bereits das in die Hand nehmen des Mobiltelefons bei laufendem Motor ist gesetzlich verboten. Telefonieren, Nachrichten schreiben, im Internet surfen oder Fotos zu machen - das alles ist streng verboten. Lediglich erlaubt sei eine "kurze Blickabwendung", wie lang diese sein darf, das entscheidet im Zweifelsfall ein Gericht.
Beim Warten an einer Ampel oder im Stop-and-Go bei einem Stau muss der Fahrende beim Griff zum Handy bereits mit einer Geldstrafe ab 100 Euro rechnen sowie einem Punkt in Flensburg. Bei einer Gefährdung des Straßenverkehrs oder Sachbeschädigung können bis zu 200 Euro, 2 Punkte in Flensburg und 1 Monat Fahrverbot drohen.
Und: bei Fahrlässigkeit durch ein Mobiltelefon kann auch der Versicherungsschutz unwirksam werden, wenn nachweislich die Bedienung des Smartphones Ursache für einen Unfall gewesen ist.
Eine Studie von Unfallmedizinern in Berlin ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Frauen im Straßenverkehr genauso viele Unfälle verursachen wie Männer. Manch einer wird behaupten, er habe es ja schon immer vermutet. Grund dafür ist aber nicht etwa der Bleifuß der Frauen; im Gegenteil: Frauen fahren langsamer, sind dabei allerdings unvorsichtiger und unkonzentrierter.
Die meisten Unfälle verursachen weibliche Fahrer deshalb im Stadtverkehr. Männer, die schnell unterwegs sind, verursachen allerdings mehr schwere Unfälle.
Wer auf sein Mobiltelefon während der Autofahrt nicht verzichten möchte, sollte dieses in einer geeigneten Haltung befestigen - so kann es mit einer Freisprecheinrichtung oder mit Bluetooth-Kopfhörern zum Telefonieren gekoppelt werden oder als Navigationsgerät für einen kurzen Blick auf die Straßenführung genutzt werden.
]]>Tags: #Psychologie
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]]>Wer es sieht, kommt oft nicht aus dem Staunen heraus. So realistisch sehen diese Prothesen aus. Gefertigt werden diese aus Elastomeren in Mexiko vom Unternehmen Dianceht.
Das Material der Prothesen basiert auf Siliziumketten, die sich bei Kontakt mit Lösungsmitteln wie Azeton, Alkohol, Benzin und Fetten nicht auflösen. Der Grund dafür: sie enthalten keinen Kohlenstoff und sind besonders resistent gegen hohe Temperaturen.
Von Fingern, über Hände und Arme, Ohren, Nasen bis zu Zehen und Füßen - sämtliche Körperteile können nachgebildet sowie an die Hautfarbe und Hautbeschaffenheit des Trägers angepasst werden.
Die Herstellung einer ästhetischen Prothese ist so aufwendig, dass je nach Einzelfall die Anfertigung einer Fingerkuppe bis zu 90 Tage dauern kann – ein beweglicher Arm benötigt knapp 4 Monate.
]]>Tags: #Tourismus | #Weltraum
]]>Wer genug von Urlaub innerhalb Europas hat, verreist womöglich nach Asien oder Amerika. Oder darf es noch ein Stück weiter weg sein? Ab 2022 wollen führende Unternehmen mit dem Weltraumtourismus vollends durchstarten. Bereits im Jahr 2021 flogen mehrere Menschen ins All oder an die Grenze des Weltraums.
Für Aufsehen sorgte vor allem der britische Milliardär Richard Branson, dessen Unternehmen Virgin Galactic die ersten offiziellen Touristinnen und Touristen beförderte. Kurz darauf startete auch Blue Origin den ersten bemannten Flug. Das Unternehmen gehört Amazon-Gründer Jeff Bezos. Als dritter Mann ist Tesla-Chef Elon Musk mit seinem Weltraumunternehmen Space X ins Geschäft Weltraumtourismus eingestiegen.
Der erste Weltraumtourist hob schon 2001 von der Erde ab. Der US-amerikanische Unternehmer Dennis Anthony Tito reiste zur Internationalen Weltraumstation ISS und zahlte dafür rund 20 Millionen US-Dollar. Der neue Weltraumtourismus setzt nicht nur auf Individualreisen. Bald können mehrere Touristinnen und Touristen gemeinsam eine Reise ins All antreten.
„Wir sind das weltweit erste kommerzielle Raumfahrtunternehmen“, heißt es auf der Website von Virgin Galactic. Das Unternehmen, gegründet von Milliardär Richard Branson, entwickelt und betreibt mit seiner Schwesterfirma The Spaceship Company Raumfahrzeuge. Das Ziel von Virgin Galactic: Den Weltraum für alle öffnen. „Unsere Vision ist es, jedes Jahr Hunderte von Flügen vom Spaceport America in der Wüste von New Mexico und anderen Spaceport-Standorten auf der ganzen Welt durchzuführen“, kündigte Branson an.
Dem Traum vom All ist der 71-jährige Brite am 11. Juli 2021 ein großes Stück näher gekommen. Das Raumschiff „VSS Unity“ startete mit Branson sowie zwei künftigen Astronautinnen und drei Astronauten an Bord. Nachdem das Raumflugzeug die Erdatmosphäre durchdrungen hatte, erlebten die Passagiere mehr als 85 Kilometer über der Erde mehrere Minuten der Schwerelosigkeit, bevor es wieder zurück ging. Insgesamt dauerte der Flug rund eine Stunde. Ob Branson damit offiziell im All war, ist umstritten. Denn der Internationale Luftfahrtverband (FAI) zieht die Grenze zum Weltraum erst bei 100 Kilometer über der Erde.
Nur wenige Tage später startete mit Jeff Bezos der nächste Superreiche ins Weltall. Der Amazon-Chef gründete sein Weltraumunternehmen Blue Origin im September 2000, er selbst bestieg das Raumschiff fast 21 Jahre später am 20. Juli 2021. Der vollautomatisch organisierte Flug der „New Shepard“ dauerte gerade einmal zehn Minuten. Innerhalb kürzester Zeit erreichte die Kapsel eine Höhe von mehr als 100 Kilometern. Begleitet wurde Bezos von seinem Bruder Marc. Außerdem waren mit dem damals 18-jährigen Oliver Daemen der jüngste Mensch und mit der 82-jährigen Pilotin Wally Funk der älteste Mensch im All. Seitdem hat Blue Origin zwei weitere Raumflüge abgeschlossen, zuletzt am 11. Dezember 2021 mit sechs Astronautinnen und Astronauten an Bord.
Noch länger dauert eine Reise mit Space X. Das Unternehmen von Tesla-Gründer Elon Musk bietet kommerzielle Flüge sowohl in der Erd- als auch in der Mondumlaufbahn an. Am 16. September 2021 startete die erste Mission mit vier Touristinnen und Touristen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Für sie ging es in einer „Crew Dragon“-Kapsel weit höher hinaus als für die bisherigen Ausflügler: Drei Tage umkreiste die Kapsel in einer Höhe von rund 585 Kilometern und mit einer Geschwindigkeit von etwa 27.000 Stundenkilometern die Erde. An Bord war der Gründer und Chef des Zahlungsdienstleisters Shift4Payments, Jared Isaacman. Er hatte ein weiteres Ticket verschenkt und zwei weitere über Spendenaktionen verlost.
Weltraumtouristinnen und Weltraumtouristen, die sich für einen Flug mit Virgin Galactic oder Blue Origin entscheiden, treten eine kurze Reise an. Ein Flug in die Schwerelosigkeit dauert mit Virgin Galactic etwa eine Stunde, mit Blue Origin knapp zehn Minuten. Anders sieht es bei Space X aus. Geplant sind tagelange Flüge und Erkundungsreisen, die auch wissenschaftliche Erkenntnisse liefern sollen. Wie das Unternehmen schreibt, bietet es verschiedene kommerzielle Reisen an - darunter in der „Dragon“-Kapsel in 300 Kilometern Höhe um die Erdlaufbahn. „Dragon umkreist die Erde alle 90 Minuten vollständig, was eine hochgradig individuelle Flugbahn ermöglicht. Fliegen Sie über Ihre Heimatstadt, berühmte Sehenswürdigkeiten und andere für Sie bedeutsame Orte“, wirbt Space X.
Im Oktober 2021 ist ein russisches Filmteam in einer Sojus-Kapsel zur Raumstation ISS geflogen, auf der es einige Tage verbrachte. Am 8. Dezember 2021 startete der japanische Milliardär Yusaku Maezawa mit seiner Assistentin sowie einem russischen Kosmonauten seine Reise zur ISS. Zwei Wochen verbrachten sie dort. Neben weiteren Flügen ins Weltall und zur ISS plant Space X, künftig auch Menschen zum Mond und zum Mars zu befördern.
Von den verschiedenen Weltraumflughäfen starten die Raumschiffe in Richtung Weltraum. Dabei setzen die Unternehmen auf eine ähnliche Technik. Raumschiff und Mutterschiff fliegen gemeinsam. Nachdem sie die dicksten Schichten der Atmosphäre passiert haben, wird das Mutterschiff vom Raumschiff beziehungsweise der Kapsel getrennt. Der kleinere, bemannte Teil steigt allein weiter auf. Bei Virgin Galactic und Blue Origin auf 80 bis 100 Kilometer. Dort lässt sich die Schwerelosigkeit einige Minuten lang erleben. Im Anschluss gleitet das Virgin-Galactic-Raketenflugzeug mithilfe seiner Flügel in Richtung Erde zurück. Die Kapsel von Blue Origin wird vor der Landung durch drei riesige Fallschirme ausgebremst.
Ähnlich laufen Start und Landung bei den Space-X-Raketen ab – nur sind diese viel länger unterwegs. Die „Inspiration4“-Reisenden landeten nach drei Tagen in der Kapsel mit einer Geschwindigkeit von 24 km/h im Meer vor der Küste Floridas.
Im Vorverkauf kostet das Ticket für einen Flug mit Virgin Galactic 450.000 US-Dollar. Damit hat sich der Preis deutlich erhöht: Zu Beginn wollte das Raumfahrtunternehmen für den kurzen Flug an den Rand des Weltraums 250.000 US-Dollar verlangen. Blue Origin gibt nicht bekannt, wie viel die Tickets für Flüge an Bord der „New Shepard“ kosten. Aber bei einer Auktion im Juni 2021 wurden für die Reise mit Jeff Bezos 28 Millionen US-Dollar geboten. „Momentan läuft es gut mit Privatverkäufen“, sagte Jeff Bezos der „New York Times“. Blue Origin kündigt in einer Mitteilung an, weitere „Shepard“-Raumfahrzeuge zu bauen, um die Nachfrage abzudecken. Ziel sei, durch mehrfaches Nutzen die Kosten zu senken.
Um einiges teurer ist eine Reise mit Space X. Für seinen dreitägigen Flug soll Milliardär Jared Isaacman für sich und seine Mitreisenden rund 200 Millionen US-Dollar hingeblättert haben, das entspricht rund 50 Millionen pro Person. Wie viel Isaacman genau zahlte, wollten weder er noch das Unternehmen verraten.
Damit nicht nur Superreiche die Schwerelosigkeit erleben können, soll die Raumfahrt jedoch günstiger werden. Laut ARD-Wissenschaftsexperte Uwe Gradwohl ist vor allem Space X dabei auf einem guten Weg. „Die ganzen Gerätschaften sind zum großen Teil wiederverwendbar“, erklärte er in der ARD-„Tagesschau“. Deshalb gebe es dort Spielraum, die Reisen günstiger zu gestalten.
Der Anbieter Space Adventures, der auch dem ersten Weltraumtouristen Tito die Reise ermöglichte, plant, innerhalb der kommenden zehn Jahre eine große Palette an Optionen anzubieten. Ein Angebot lautet etwa, einen Weltraumspazierganz zu unternehmen. Das hat bislang niemand getan, der nicht dafür ausgebildet war. Doch bis Normalverdienende sich einen Trip in die Schwerelosigkeit leisten können, wird es wohl noch viele Jahrzehnte dauern.
Je nachdem wohin es geht, benötigen Touristinnen und Touristen eine Ausbildung. Die vier Reisenden der „Falcon 9“-Rakete von Space X absolvierten knapp ein halbes Jahr lang ein Training, sozusagen einen Astronauten-Crashkurs im Schnelldurchlauf. Innerhalb von fünf Monaten lernten sie alles Notwendige über die Raumfahrt, brachten ihre Körper an ihre Grenzen und probten Worst-Case-Szenarien. Außerdem bestiegen sie, ausgerüstet mit Eispickeln und Steigeisen, den mehr als 4300 Meter hohen Mount Rainier. Danach ging es ins Trainingslager. „Jeder Tag war so ziemlich ein Zwölf-Stunden-Tag, anschließend ging man ins Hotelzimmer und lernte“, berichtete Isaacman dem „Business Insider“.
Anders sieht es bei den wenige Minuten dauernden Flügen an die Grenze zum Weltall aus. Für den elfminütigen Flug mit Blue Origin bekamen die Touristinnen und Touristen eine zweitägige Ausbildung, wie der Flugdirektor des Unternehmens, Steve Lanius, bekanntgab.
Auch Astronautinnen und Astronatuen, die mit Virgin Galactic reisen wollen, müssen ein Flugvorbereitungsprogramm absolvieren. Dabei lernen sie vor allem, die Zeit in der Schwerelosigkeit zu nutzen und sich bei der hohen Beschleunigung sicher und wohl zu fühlen, schreibt das Unternehmen.
Alle Unternehmen versprechen eine sichere Reise. Expertenteams forschen seit Jahrzehnten an sicherer Technik, um Menschen ins All zu befördern. Fakt ist: Bei Raketenstarts und -landungen ist es mehr als einmal zu Problemen mit fatalen Folgen gekommen. In der Geschichte der bemannten Raumfahrt passierte 1986 eine der größten Katastrophen, als die „Challenger“ 73 Sekunden nach dem Start explodierte. Alle sieben Astronauten kamen ums Leben. Im Jahr 2003 starben sieben Astronautinnen und Astronauten, nachdem die „Columbia“ kurz vor der Landung auseinanderbrach.
Seitdem kam es zwar nicht mehr zu tödlichen Unglücken, jedoch lief bei unbemannten Fahrten einiges nicht wie geplant. Elon Musk und sein Raumfahrtunternehmen Space X mussten bereits einige Rückschläge einstecken. Beim Testflug einer „Starship“-Rakete, die Reisen zum Mars und zum Mond ermöglichen soll, kam es bei der Landung zu einer Explosion.
Virgin-Galactic-Gründer Richard Branson sagte nach seiner Reise: „Seit meiner Kindheit habe ich von diesem Moment geträumt, aber nichts hätte mich auf den Blick auf die Erde aus dem Weltraum vorbereiten können.“ Nicht nur der Wunsch, die Erde von oben zu sehen, lässt Menschen vom Weltall träumen. Auch das Gefühl der Schwerelosigkeit möchte der ein oder andere gerne einmal erleben. Für Adrenalin-Junkies dürften vor allem der Raketenstart und die hohe Geschwindigkeit während der Reise einen Reiz ausüben.
Wie Branson geriet auch Blue-Origin-Chef Jeff Bezos nach seinem Flug ins Schwärmen. „Ich kann es nicht in Worte fassen. Es war so viel mehr als ich erwartet hatte. Es ist beeindruckend“, sagte er in einem Interview mit „Bloomberg“ nach der Landung. Doch für diese einzigartige Erfahrung müssen nicht nur die Reisenden eine Menge Geld hinblättern, auch die Umwelt zahlt einen hohen Preis für den Weltraumtourismus.
Bezos berichtete nach seinem Flug und der Sicht auf die Erde: „Es ist ein Planet und wir teilen ihn und er ist zerbrechlich.“ Er erklärte außerdem, dass seine Reise sein Engagement verstärke, den Klimawandel bekämpfen zu wollen. In Weltraumtechnologien zu investieren, könne zukünftigen Generation helfen, argumentierte der Amazon-Gründer.
„Wir müssen eine Straße zum Weltraum aufbauen, damit unsere Kinder und deren Kinder eine Zukunft haben.“ Sein Raumfahrtunternehmen setzt auf wiederverwendbare Raketen. Außerdem schlägt Bezos vor, umweltverschmutzende Industrien in den Weltraum zu verlagern, um die Erde zu schützen. Doch auch diese utopische Idee würde die Atmosphäre unseres Planeten zusätzlich belasten.
Umweltschützerinnen und Umweltschützer sowie Wissenschaflterinnen und Wissenschaftler kritisieren den Weltraumtourismus. Eloise Marais, Professorin für Physische Geografie am University College London, sagte „The Guardian“, der Start der neuen privaten Raumfahrtindustrie könnte mit enormen Kosten verbunden sein. Denn wenn Raketen ins All starten, benötigen sie große Mengen an Treibstoff. Dadurch gelangen unter anderem Wasser, Kohlendioxid, Chlor und andere Chemikalien in die Atmosphäre.„Wir müssen eine Straße zum Weltraum aufbauen, damit unsere Kinder und deren Kinder eine Zukunft haben.“
Tags: #Gesundheit
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Wer viel vor dem Fernseher sitzt, stirbt früher. Das vermuten amerikanische Forscher des Biomedical Research Center in Pennington. Ihre Erkenntnis: Menschen die viel sitzen und auch fernsehen, haben häufiger chronische Krankheiten und sterben früher.
Ein einfacher Weg, sein Leben zu verlängern, ist: Sitzen Sie weniger als zwei Stunden vor dem Fernseher. Und schon könnten 1,4 Lebensjahre dazugewonnen werden. 100-prozentig bestätigen konnten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse noch nicht.
Trotzdem unser Tipp: Einfach den Stepper, den Crosstrainer in TV-Nähe schieben und Sie können ohne schlechtes Gewissen die ganze Nacht vor dem Fernseher verbringen.
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