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Trendfrucht Avocado – Hype mit Schattenseiten

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Trendfrucht Avocado – Hype mit Schattenseiten

Superfood, Instagram-Star und Profitgarant: Die Avocado ist aktuell eines der beliebtesten Lebensmittel, doch was kann das Wundermittel wirklich? Und wo ist der Haken an der Sache?
Von Mittelamerika in die ganze Welt
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Von Mittelamerika in die ganze Welt

Die Avocado ist die Trendfrucht unserer Zeit schlechthin. Aus den Supermärkten ist sie nicht mehr wegzudenken, doch wo sie herkommt, wissen die wenigsten. Avocados sind eigentlich Beeren und wachsen an Bäumen, die zur Familie der Lorbeergewächse gehören. Ursprünglich stammt die Frucht aus Mittelamerika und hat von Januar bis April sowie von August bis Dezember Saison. Heute wird sie aber in tropischen und subtropischen Regionen weltweit angebaut und ist ganzjährig erhältlich. Und der Absatzmarkt ist groß: 45.000 Tonnen wurden allein 2015 nach Deutschland importiert.
Gesund und lecker
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Gesund und lecker

Die Avocado ist zum Symbol einer gesunden und ausgewogenen Ernährung geworden. Sie enthält kaum Zucker, dafür aber viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Neben der wichtigen Folsäure ist die Frucht besonders reich an Magnesium, Kalium, Phosphor und Eisen. Ein kleiner Nachteil: Der Fettgehalt ist mit 15 Gramm pro 100 Gramm deutlich höher als bei anderem Obst und Gemüse. Doch da es sich um ungesättigte Fettsäuren handelt, ist sie trotzdem sehr gesund. Vorsicht ist allerdings bei der Zubereitung geboten: Das Phänomen der sogenannten Avocado-Hand, bei dem Hobbyköche beim Aufschneiden von Avocados aus Versehen in ihre Hand abrutschten, ging viral.
Schon probiert?
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Schon probiert?

Ein beliebtes Rezept in der Spargelzeit ist der Spargel-Avocado-Salat. Neben der pikanten Variante mit Strauchtomaten, Feta und gerösteten Pinienkernen oder der süßlichen mit Hühnchen, Mango und Petersilie gibt es viel Spielraum für besondere Kreationen. Dazu passen Feldsalat, Römersalat oder Rucola.

Mal was anders: Ein Avocado-Cheesecake
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Mal was anders: Ein Avocado-Cheesecake

Während wir Avocados noch überwiegend für herzhafte Speisen verwenden, haben sie sich in Asien als Zutat für Süßspeisen etabliert. Einen Avocado-Cheesecake kann man ganz einfach aus dem Fruchtfleisch, Zitronensaft, Kokosöl und Agavensirup backen. Im Boden machen sich Pekannüsse, Datteln und Kakaopulver gut.

Der Star in der Küche
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Der Star in der Küche

Unzählige solcher Rezepte mit Avocados finden sich in den Kochbuch-Bestsellern und auf den angesagten Food Blogs. Sehr beliebt ist die Frucht in der veganen Küche. Al

Unzählige solcher Rezepte mit Avocados finden sich in den Kochbuch-Bestsellern und auf den angesagten Food-Blogs. Sehr beliebt ist die Frucht in der veganen Küche. Als Ersatzmittel für Butter und Eier ist sie hier besonders vielseitig einsetzbar. Aufgrund ihres hohen Anteils an gesunden Nährstoffen ist die Avocado auch eine gute Alternative zu Fleisch.

s Ersatzmittel für Butter und Eier ist sie hier besonders vielseitig einsetzbar. Aufgrund ihres hohen Anteils an gesunden Nährstoffen ist die Avocado auch eine gute Alternative zu Fleisch.

Die dunkle Seite des Trends
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Die dunkle Seite des Trends

 Der Avocado-Hype birgt allerdings auch Schattenseiten. Der Massenanbau der begehrten Frucht ist nämlich alles andere als ökologisch. Allein im Hauptanbauland Mexiko müssen bis zu 4000 Hektar Wald pro Jahr illegalen Feldern weichen, der massive Einsatz von Pestiziden belastet die Umwelt und der Wasserverbrauch ist enorm. Für den Anbau eines Kilogramms Avocado werden 1000 Liter Wasser benötigt. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Tomaten benötigt 180 Liter Wasser.

Wenn aus dem Kern eine Pflanze wird
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Wenn aus dem Kern eine Pflanze wird

Umweltfreundlicher und spannender wäre es, sich seine eigene kleine Avocadopflanze zu züchten. Hierfür wird der gesäuberte Kern mit drei leicht eingesteckten Zahnstochern so auf ein Glas gesetzt, dass er etwa zur Hälfte mit Wasser bedeckt ist und das spitzere Ende nach oben zeigt. An einem sonnigen Platz beginnt der Kern nach einigen Wochen zu keimen. Es ist Zeit, ihn einzupflanzen. Für ein feuchtes Klima sollte die Pflanze regelmäßig besprüht werden. Blüten entwickeln sich erst nach einigen Jahren, Früchte tragen wird das Bäumchen höchstwahrscheinlich nicht.

Finger weg vom Kern
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Finger weg vom Kern

Der Kern der Avocado wird neuerdings als wahres Wundermittel angepriesen. Die in ihm enthaltenen Aminosäuren, Bitterstoffe und Carotinoide sollen helfen, verschiedenste Krankheiten zu lindern oder gleich vorzubeugen. Aber Vorsicht: Nach aktuellem Forschungsstand ist weder eine gesundheitsfördernde Wirkung des vermeintlichen Superfoods in Pulverform bewiesen, noch lassen sich gesundheitliche Risiken ausschließen.

Eine Wohltat für die Haut
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Eine Wohltat für die Haut

Der Hype konzentriert sich aber nicht nur auf die Frucht selbst: Aus sehr reifen Avocados kann ein Öl gewonnen werden, das seine Verwendung vor allem in Kosmetika findet. Bereits die Azteken wussten um die pflegende Wirkung des Erzeugnisses, heute ist es in vielen hochwertigen Seifen und Cremes enthalten. Das reichhaltige Pflanzenöl ist besonders wohltuend bei trockener Haut. Es eignet sich aber genauso zum Braten und Backen oder als Dip.
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