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So clever und anpassungsfähig sind Füchse - Teil 1

Foto: iStock / twildlife

So clever und anpassungsfähig sind Füchse

Listig und schlau sei der Fuchs, so heißt es in Märchen und Fabeln; ein Tier, dem nicht zu trauen ist. Was den Fuchs aber wirklich auszeichnet, ist etwas anderes: seine unglaubliche Anpassungsfähigkeit.

Ob Wald oder Steppe, ob Tropenhitze oder Polarkälte: Füchse kommen mit unterschiedlichsten Umweltbedingungen zurecht. Deshalb haben sie auch fast die ganze Welt erobert. In Märchen und Fabeln kommt der Fuchs als listig-betrügerisches Schlitzohr oft nicht gut weg. Gleichzeitig wird seine Schlauheit bewundert. Diesen Eigenschaften hat er auch die Bezeichnung „Reinecke“ zu verdanken. Der vom mittelhochdeutschen „Reinhart“ abgeleitete Name bedeutet „Der wegen seiner Schlauheit Unüberwindliche“.

Was den Fuchs auszeichnet, ist seine unglaubliche Anpassungsfähigkeit. Im Gegensatz zum Wolf etwa hat er sich nie auf eine bestimmte Nahrung spezialisiert. Stattdessen verspeist er alles – von Geflügel über kleine Nagetiere bis hin zu Regenwürmern und Insekten. Sogar Obst steht manchmal auf dem Speiseplan.

Überall zu Hause

So anspruchslos der Fuchs bei der Wahl seines Fressens ist, so problemlos passt er sich auch an verschiedene Lebensräume an. Daher ist er fast auf der ganzen Welt verbreitet: Füchse leben in Nordamerika und Europa sowie in vielen Teilen Afrikas und Asiens. Sogar an der Polargrenze sind sie zu finden. Je nach Region sind unterschiedliche Arten anzutreffen: Die Gattung der Echten Füchse unterteilt sich in nordamerikanische Kitfüchse, afrikanische Großohrfüchse und eurasisch-nordamerikanische Rotfüchse. Letztere leben hauptsächlich in Europa.

Hat ein Fuchs einmal ein Jagdgebiet erobert, bleibt er normalerweise sein Leben lang dort. Das hat den Vorteil, dass er die Umgebung kennt und weiß, wo er am besten Nahrung findet. Außerdem benötigt er dieses feste Gebiet, um seine Jungen aufzuziehen. Auf der Jagd ist der Fuchs vor allem nachts. Damit vermeidet er Begegnungen mit dem tagaktiven Menschen.

Fürsorgliche Eltern

Normalerweise durchstreift der Fuchs sein Jagdgebiet allein. Doch einmal im Jahr gibt er sein Leben als Einzelgänger auf und gründet eine Familie. Die Paarungszeit der Füchse heißt Ranz. Sie findet nur einmal im Jahr zwischen Januar und März statt. Der Fuchsrüde ist mehrere Wochen paarungsfähig – die Füchsin, auch Fähe genannt, ist allerdings nur an zwei bis drei Tagen im Jahr empfängnisbereit. Deshalb ist es wichtig, dass der Rüde zur rechten Zeit zur Fähe findet. Dafür produziert sie Duftlockstoffe und sendet diese über den Urin aus. Der Rüde riecht den Duft und findet so den rechten Weg.

Zuerst wehrt die Fähe den Rüden heftig ab. Beide stemmen sich die Vorderpfoten gegen die Brust und reißen die Mäuler weit auf. Ist jedoch erst einmal ihre Gegenwehr gebrochen, wiederholt sich die Paarung mehrmals hintereinander. So ist die Chance größer, dass die Begattung Erfolg hat.

Die Tragezeit für die Jungen dauert ungefähr 51 bis 53 Tage. Die Jungen werden in einem Bau geboren. Anfangs haben sie ein samtiges schwarzes Fell, die Augen sind noch geschlossen. Die ersten beiden Wochen verbringen sie nur mit Schlafen und Fressen. Dabei hält die Mutter sie mit ihrem Fell warm und lässt sie keine Minute allein. Während die Mutter stillt, versorgt sie der Vater mit Fressen. Es soll sogar vorkommen, dass Fuchsrüden den ganzen Sommer über an der Jungenaufzucht beteiligt sind. Das ist allerdings eher die Ausnahme.

 
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