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Tags: #Körper | #Krankheit | #Urlaub
]]>Foto: iStock / Pattanaphong Khuankaew
Tags: #Internet | #Kommunikation
]]>Begibt man sich auf die Spurensuche der Emojis, landet man in Japan, genauer beim Designer Shigetaka Kurita. Er sollte 1999 für den japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo eine Vielzahl von Piktogrammen gestalten, die alle möglichen Aspekte des Alltags abbilden sollten. Zudem waren die technischen Möglichkeiten beschränkt, pro Symbol standen ihm nur 12 mal 12 Pixel zur Verfügung. Doch Kurita gelang das Kunststück: Innerhalb von fünf Wochen entwarf er 176 Symbole, darunter für Sternzeichen, Wetterphänomene und Emotionen.
Zunächst verbreiteten sich die von Manga-Comics inspirierten Symbole nur in Fernost. Erst als sie 2011 auf iPhones von Apple, 2013 auf dem Smartphone-Betriebssystem Android von Google sowie im Unicode (dem internationalen Standard für Schriftzeichen) verwendet werden, ist der Siegeszug der Emojis nicht mehr zu stoppen. Das Wort Emoji ist übrigens ein Neologismus und setzt sich aus mehreren japanischen Begriffen zusammen. Am Anfang steht das japanische Wort für Bild (絵, ausgesprochen e). Danach folgen das Wort für Begriff (文, ausgesprochen mon) und das Wort für Buchstabe (字, ausgesprochen ji). Die originale Kollektion der 176 Piktogramme von Shigetaka Kurita sind im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt.
Zwar kann man Shigetaka Kurita als Erfinder der Emojis bezeichen, jedoch lassen sich deren Spuren eigentlich noch viel weiter zurückverfolgen. Betrachtet man die klassischen Smileys als Vorfahren der heutigen Emojis, muss man sogar zurück bis zum 19. September 1982 gehen. Damals rätselte der an der Carnegie Mellon University tätige Informatikprofessor Scott Fahlman mit seinen Kollegen, wie man im frühen Internet eine witzige Bemerkung schreiben konnte, ohne dass diese falsch verstanden wird.
Die Vorschläge waren dabei mitunter kurios. So plädierte ein Kollege von Scott Fahlman dafür, nicht ernst-gemeinte Posts mit einem „&“ zu versehen. Er begründete es damit, dass das Zeichen doch aussieht wie ein dicker Mann, der sich vor Lachen auf dem Boden wälzt.
Letztendlich schlug Fahlman seinen Kollegen folgende Sequenz als Witz-Symbol vor: „:-)“. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, lieferte er gleich die passende Lesemethode: Bitte seitwärts lesen. Für traurige Anlässe empfahl er die Zeichenkette „:-(„. Mit diesen beiden simplen Zeichenketten traf Scott Fahlman ins Schwarze. Dabei war die Idee nicht neu.
Schon viel früher lässt sich ein Smiley finden – 1862 in der New York Times. In einer Rede von Präsident Abraham Lincoln druckte die Zeitung „applause and laughter ;)“ als Reaktion des Publikums ab. Ein Tippfehler? Experten schließen einen solchen jedoch aus. Damals wurden Zeitungstexte aus einzelnen Matrizen gesetzt. Da ist ein Flüchtigkeitsfehler schwer möglich. Historiker untersuchten daraufhin, wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts Semikolon und Freizeichen verwendet wurden. Ein übereinstimmendes Urteil, ob es sich im Lincoln-Text wirklich um ein Zwinkern handelt, konnte nicht festgestellt werden.
2017 fanden italienische Forscher bei Ausgrabungen im türkischen Karkamis nahe der syrischen Grenze einen fast 4000 Jahre alten Tonkrug aus der Hethiter-Zeit. Darauf waren zwei Augen und ein gebogener Mund zu sehen. Wie der leitende Archäologe Nicolò Marchetti anmerkte, war das Gefäß für ein süßes Fruchtgetränk bestimmt. Es gilt heute, als das älteste bekannte Emoji.
]]>Tags: #Computer | #csh | #Sicherheit
]]>Was in Unternehmen die Regel ist, vernachlässigen PC- und Mac-User oft zu Hause. Häufig werden private Daten als nebensächlich abgetan – nicht so wichtig, nicht von Interesse für Hacker und Datendiebe. Doch das ist vorschnell gedacht: Wenn die Urlaubsfotos der vergangenen zehn Jahre unwiederbringlich verloren gehen oder wichtige Dokumente und Zugangsdaten abhandenkommen, wird es mühsam.
Nicht immer müssen Cyber-Angriffe, Viren oder Schadsoftware der Grund sein. Deutlich häufiger sind Hardware-Defekte oder gestohlene Geräte die Ursache für Datenverlust. Auch heute verkraften Festplatten nur eine bestimmte Anzahl von Schreibzugriffen. Zudem lässt sich mit gestohlenen Markenrechnern immer noch gutes Geld verdienen.
Eine komplette Datensicherung, die auch E-Mails, Software, Apps etc. einschließt, ist die sicherste Lösung. Die meisten Betriebssysteme bringen dafür entsprechende Features mit (z. B. „Time Machine“ bei macOS oder die Funktion „Sicherung“ unter Windows).
Diese Methode hat den Vorteil, dass verschiedene Versionen der Daten automatisch und regelmäßig gesichert werden. Zudem überschreiben aktuelle Sicherungen ältere Versionen nicht und auch ältere Ausgaben von Dateien können wiederhergestellt werden. Die Sicherung muss nur einmal eingerichtet werden und wird daraufhin automatisch im gewünschten Zeitabstand durchgeführt. Lassen Sie die gesicherten Daten am besten auf einem externen Datenträger oder in der Cloud speichern. Auch die beste Sicherung hilft nichts, wenn sie einem Festplattendefekt zum Opfer fällt.
Die Speicherung von Daten in der Cloud ist ein besonders komfortabler Schutz gegen Datenverlust, denn hier können Sie jederzeit und von überall darauf zugreifen. Liegen die Daten verschlüsselt beim Cloud-Anbieter, bietet das zusätzliche Sicherheit vor neugierigen Dritten.
Der Nachteil: Der mit dem Betriebssystem bereitgestellte Online-Speicherplatz ist sowohl bei Windows- als auch Apple-Betriebssystemen auf wenige Gigabyte begrenzt. Und das ist nicht alles: Hat der Cloud-Anbieter technische Probleme, kann Ihnen der Zugriff auf Ihre Daten verwehrt werden. Und wie Murphys Gesetz es will, geschehen solche Pannen meistens, wenn Sie Ihre Daten am dringendsten brauchen.
Ein weiterer Nachteil: Der Upload großer Dateien in die Cloud kann schnell das gesamte Netzwerk verlangsamen.
Wer kein Geld für zusätzlichen Speicher ausgeben will und der Sicherungsfunktion seines Betriebssystems nicht traut, kann auf die gängige Strategie vor dem Cloud-Zeitalter zurückgreifen: Regelmäßige Sicherungen von Hand auf externe Festplatten oder USB-Sticks. Wichtig: Ziehen Sie nach der Datensicherung den Datenträger vom Rechner ab und bewahren Sie diesen an einem sicheren Ort auf. Manche Schadprogramme infizieren inzwischen auch angeschlossene Laufwerke oder USB-Sticks.
Die manuelle Sicherung mag im Vergleich mühsam wirken, gibt allerdings die beste Kontrolle, was wann gesichert werden soll. Mit diesen Tipps fällt die Datensicherung per Hand leichter:
Die Daumenregel: Einmal im Monat Daten sichern ist eine solide Vorsorge gegen Datenverlust. Öfter ist jedoch besser – bei besonders wichtigen Daten lohnt sich die tägliche Datensicherung. Glücklicherweise bringen die meisten Programme zur Datensicherung Einstellungen für einen benutzerdefinierten Sicherungszeitraum mit. Wer die Datensicherung von Hand vornimmt, benötigt hier viel Disziplin – oder einen regelmäßigen Eintrag in der Kalender-App seiner Wahl.
]]>Tags: #Deutschland | #Politik
]]>Varus weiß, dass er in der Falle sitzt. Mühsam bahnen sich seine 18.000 Legionäre im strömenden Regen ihren Weg durch den Urwald Germaniens. 20 Kilometer ist der Tross lang, und der Feind nutzt das geschickt aus. Immer wieder brechen Hunderte Barbaren aus dem Dickicht und reiben die Römer auf. Varus ist machtlos. Er wurde verraten – ausgerechnet von Arminius, seinem wichtigsten Berater.
Arminius ist noch ein kleiner Junge, als er nach Rom gebracht wird. Er ist der Sohn des Cherusker-Fürsten Segimer – und nun eine Geisel, die einen brüchigen Frieden garantieren soll. So paradox das klingt: Eine Geisel in Rom zu sein, ist ein Glücksfall. Die Kinder werden fürstlich behandelt, besuchen die besten Schulen, erwerben das Bürgerrecht und machen Karriere im Militär. Viele wachsen so zu echten Römern heran – und bleiben für immer. Auch Arminius ist fest verwurzelt in der römischen Gesellschaft, und doch wird er bald die Seiten wechseln.
Als Offizier befehligt der junge Cherusker eine Spezialeinheit, die sich aus germanischen Söldnern zusammensetzt und Aufstände niederschlägt. Als der berühmte Feldherr Varus aufbricht, um das rechtsrheinische Germanien zu befrieden, ist Arminius an seiner Seite. Was Varus nicht weiß: Für Arminius ist diese Nähe nur ein Mittel zum Zweck. Denn der junge Fürst trachtet selbst nach dem Thron – und will sich zum Anführer aller Germanen aufschwingen.
Doch dazu muss er seine Position stärken. Sein Plan: Würde er Varus, den vermeintlich unbesiegbaren Gegner, schlagen, wäre seine Herrschaft nicht zu verhindern. So opfert er alles, verrät Varus – und lockt ihn in eine Falle. Die Schlacht dauert Tage – am Ende sind die Römer vernichtend geschlagen. Fortan gilt Arminius als Befreier Germaniens. Rom dagegen gibt Germanien nach der Niederlage auf und baut stattdessen eine 550 Kilometer lange Mauer: den Limes.
]]>Übergewicht ist in der industrialisierten Welt allgegenwärtig. Oftmals liegt dabei kein konkretes Leiden zugrunde, sondern der sogenannte emotionale Hunger ist vielmehr das Problem. Er beschreibt, dass Menschen essen, um negative Gefühle wie Langeweile, Angst, Kränkung oder Einsamkeit zu verarbeiten. Dieser Hunger ist besonders schwer zu stillen und tritt plötzlich auf.
Aber können natürliche Arzneimittel wie Globuli und eine homöopathische Behandlung helfen, diesen emotionalen Hunger zu unterdrücken und damit auch abzunehmen? Ja! Allerdings nicht alleine – die Behandlung muss ganzheitlich erfolgen, so Experten. Das bedeutet die optimale Kombination aus psychologischer Betreuung und den richtigen Naturheilmitteln.
Wer sich homöopathisch behandeln lässt, hat zumindest schon mal die erste große Hürde geschafft: Man hat das Problem erkannt und sich bereits ausgiebig mit der Thematik beschäftigt. Nun sind Motivation und Durchhaltevermögen gefragt. Dabei hilft sogar häufig das psychologische Phänomen der „Sunk Cost Fallacy“. Dahinter steckt die Aussage, dass man eine Behandlung durchzieht, wenn man sie bereits bezahlt hat.
Am Anfang einer homöopathischen Behandlung steht die Einordnung des Patienten in einen Typus. Sie ist essentiell, damit der behandelnde Heilpraktiker die wirksamsten „Konstitutionsmittel“ auswählen kann. Das sind Mittel, die im direkten Zusammenhang mit der Persönlichkeit des Patienten stehen. So hat etwa der „Arsenicum Album“-Typ oft eine weiche Haut und wenig Probleme mit Übergewicht. Der „Calcium Carbonicum“-Typ dagegen neigt eher zu Übergewicht.
Diese Einordnung ist wichtig, um die wirksamste Kombination an Mitteln zusammenzustellen. Wer also bisher erfolglos verschiedene Methoden der Übergewichtsbekämpfung ausprobiert hat, kann in der Homöopathie einen neuen erfolgversprechenden Ansatz finden.
Und welche Globuli können Übergewichtige konkret einnehmen? Silbernitrat oder Argentum Nitricium wird nachgesagt, bei Verdauungsbeschwerden zu helfen und Heißhungerattacken vorzubeugen. Auch Madar, die Wurzelrinde der Kronenblume kann helfen, den Hunger besser zu kontrollieren, ebenso wie Calcium Carbonicum, das aus den Schalen von Austern gewonnen wird.
Das alles klingt eher wie giftige Zutaten aus einem Chemielabor? Keine Sorge, denn es ist bewiesen: Wirkstoffe sind bei homöopathischen Präparaten so stark verdünnt, dass eine schädliche Wirkung ausgeschlossen ist. So kommt etwa auf eine Tonne Zucker lediglich ein Gramm Wirkstoff. Aber kann dieser dann überhaupt seinen positiven Effekt entfalten?
Das Prinzip einen Stoff stark zu verdünnen, geht auf den deutschen Arzt Samuel Hahnemann (geboren 1755) zurück. Von ihm stammt die These, dass ein Wirkstoff – sofern er stark verdünnt wird – die Krankheiten heilen kann, die er in Reinform bei gesunden Menschen hervorruft. Oder wie Hahnemann es formulierte: „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden.“
Gerade bei kleineren Krankheiten – wie dem emotionalen Hunger, der auf größere psychologische Ursachen zurückzuführen ist – kann die homöopathische Behandlung helfen. Bei schweren Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Infektionen hilft jedoch auch keine optimale Kombination aus psychologischer Betreuung und Naturheilmittel.
Im Gegenteil: Hier kann die homöopathische Heilslehre sogar gefährlich werden. Nämlich dann, wenn der Patient die möglicherweise einzige Chance zur Heilung seiner Krankheit mit wirkungslosen homöopathischen Methoden vergeudet und die Krankheit in dieser Zeit ein kritischeres Stadium erreicht.
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]]>Bei einer Befragung von rund 2500 Fluggästen zu ihrem Trinkverhalten im Flugzeug, gaben drei Viertel an, bereits mindestens einmal Tomatensaft konsumiert zu haben. Aber woher kommt dieses Phänomen, dass die meisten den Saft eher über den Wolken als am Boden genießen? Der Grund ist ganz einfach: Forscher des Fraunhofer-Instituts fanden heraus, dass der gesunde Gemüsesaft im Flieger einfach besser schmeckt.
In einer Höhe von 10.000 Metern verändert sich das Geschmacksempfinden. Der niedrige Druck und die geringe Luftfeuchtigkeit sorgen dafür, dass die Geruchs- und Geschmacksschwelle höher liegt. Lebensmittel mit Zucker oder Salz schmecken dadurch weniger intensiv. Säuren und fruchtige Aromen, die auch in dem roten Saft vertreten sind, bewahren dagegen ihr Aroma. So berichten Flugzeugpassagiere von süßem, fruchtigem und kühlem Empfinden beim Trinken.
Auch der Nachahm-Effekt spielt eine wichtige Rolle bei der Drinkauswahl. Bestellt ein Fluggast den Tomatensaft, animiert er auch andere, es ihm gleich zu tun. Außerdem hat das Getränk über den Wolken mittlerweile schon Kultstatus erreicht.
Der Saft ist äußerst nahrhaft und kann bei einem aufkommenden Hungergefühl schon mal eine Mahlzeit ersetzen. Tomaten enthalten den Pflanzenstoff Lycopin, der positiv auf die Gesundheit wirkt. Er senkt den Gehalt von schlechtem Cholesterin im Blut und damit auch das Risiko an der Gefäßerkrankung Ateriosklerose und Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken.
]]>Tags: #Technik
]]>Wie so oft stand auch bei dieser Erfindung der Zufall Pate: Im Jahr 1946 forschte der Ingenieur Percy Spencer gerade in den Laboratorien des amerikanischen Rüstungskonzerns Raytheon.
Als der Wissenschaftler während eines Experiments am Radar für kurze Zeit vor einer Magnetfeldröhre, dem Herzstück der Radaranlage, stehen blieb, bemerkte er Ungewöhnliches: In seiner Jackentasche hatte sich ein Schokoladenriegel ganz plötzlich in einen klebrigen Klumpen verwandelt – und das, obwohl Spencer keinerlei Wärme wahrgenommen hatte. Er erkannte schließlich, dass die von der Magnetfeldröhre abgestrahlten Mikrowellen Ursache der Schoko-Schmelze waren, das Prinzip des Mikrowellenherds war entdeckt.
Es sollte noch bis zum Jahr 1954 dauern, bis der erste Mikrowellenherd mit den Namen „Radarange“ verkauft wurde. Im Gegensatz zu einem modernen Gerät, das bequem auf der Küchenanrichte Platz findet, war der „Radarange“ mit seinen 750 Kilogramm und der Größe einer Gefriertruhe nicht gerade handlich und platzsparend.
Dies und der damals stolze Preis von 2000 Dollar führten dazu, dass Mikrowellenherde zunächst nur in Kantinen und großen Restaurants eingesetzt wurden. Erst ab Mitte der 60er-Jahre reduzierte sich mit der Größe auch der Preis der „Mikrowelle“. Seitdem hielt das Küchengerät mit dem „Ping“ auch Einzug in unzählige Privatküchen.
Die Tatsache, dass die Mikrowelle in Minutenschnelle eine warme Mahlzeit zubereiten kann, ist vor allem auf die physikalischen Eigenschaften des Wassers zurückzuführen. Das in allen Lebensmitteln enthaltene Molekül besteht aus einem negativ gepolten Sauerstoffatom und zwei positiv gepolten Wasserstoffatomen – ein Zustand, der als Dipol bezeichnet wird.
Das sogenannte Magnetron, Kernstück des Mikrowellenofens, erzeugt nun ein elektromagnetisches Feld, welches sich mit einer Frequenz von 2,45 Gigahertz permanent umpolt. Dies wiederum zwingt die Wassermoleküle, sich mit ihren Dipolen gemäß dem elektromagnetischen Feld auszurichten. Bis zu 5 Milliarden Mal pro Sekunde schwingen die gewinkelten Wassermoleküle hin und her und erzeugen auf diese Weise Reibungshitze.
Im Gegensatz zur konventionellen Erhitzung von Lebensmitteln findet in der Mikrowelle die Erwärmung der Nahrung von innen heraus statt. Deshalb lässt sich die Garzeit durch Erhöhung der Energieleistung problemlos verkürzen. Erhöht man dagegen die Temperatur in einem Backofen, so erhält man statt Zeitersparnis meist nur ein verkohltes Etwas.
Doch auch der Mikrowellenofen hat seine Tücken. Die unterschiedlichen Bestandteile und Aggregatszustände eines Nahrungsmittels können dazu führen, dass sich die Wärme in einer Mahlzeit nicht gleichmäßig verteilt. Es ist daher ratsam, die Speisen ab und zu umzurühren und in mehreren Intervallen zu erwärmen.
Gelegentlich kann das in der Nahrung enthaltene Wasser durch die Mikrowellen auch über den Siedepunkt hinaus erhitzt werden, ohne zu sieden. Als Ergebnis entsteht ein sogenannter Siedeverzug. Eine Erschütterung genügt, um einen Teil des Wassers explosionsartig in Dampf übergehen zu lassen – ein Überraschungsmoment, auf das man sicher gerne verzichten möchte.
]]>Tags: #Kriminalität
]]>Achtung, bissiger Hund! Die zackige Linie symbolisiert die gefletschten Zähne eines Wachhundes.
Rast und Ruh! Links der alte und rechts der neue Gaunerzinken für eine sichere Übernachtungsmöglichkeit.
Das Zeichen bedeutet: Hier gibt es nichts zu holen.
Wo diese Zinken angebracht sind, gibt es Essen (links) oder allgemein was zu holen (rechts).
Fromm tun lohnt sich – dann gibt es bei den Bewohnern so gezeichneter Häuser Essen oder Geld.
Foto: Bild: Welt der Wunder
Hier gibt es Geld!
Die Chancen stehen gut, wenn man tut, als wäre man krank.
Kein Mann im Haus – so werden Wohnungen gekennzeichnet, in denen beispielsweise bei einem Einbruch wenig Gegenwehr zu erwarten ist.
Mit diesem Zinken werden die Wohnungen von alten Menschen markiert. Sie sollen leichter zu überzeugen sein, Geld oder Lebensmittel zu geben.
Achtung, aktive Polizisten! An Wohnungen von Polizisten wird dieser Zinken als Warnsignal angebracht.
Der Kreis mit den zwei waagerechten Linien gemahnt zur Wachsamkeit. Er zeigt an, dass die Nachbarn sehr aufmerksam sind und schnell die Polizei rufen.
Nichts wie weg – sieht man dieses Zeichen, nimmt man besser die Beine in die Hand.
Nicht nur noble Häuser, teuer aussehende Wohnanlagen oder der Porsche in der Garage zeigen Kriminellen, wo sich ein Einbruch richtig lohnt. Sogenannte Gaunerzinken, kleine unauffällige Markierungen an Eingangstüren, Briefkästen oder Klingelbrettern, verraten ihnen, ob es was zu holen gibt, die Nachbarn wachsam sind oder gar ein Polizist im Haus wohnt.
Auf den ersten Blick fallen die gemalten oder eingeritzten Zeichen kaum auf – oft werden sie für Kinderspielereien gehalten. In den letzten Jahren gab es immer wieder Medienberichte, in denen vor Gaunerzinken gewarnt wurde. Die Polizei rät dazu, die Zinken so schnell wie möglich zu entfernen – sicher ist sicher. Die Kommunikation von Kriminellen, reisenden Händlern oder Bettlern mittels grafischer Zeichen ist aber kein neues Phänomen.
Eine frühe Art Gaunerzinken waren die Mordbrennerzeichen. Im 16. Jahrhundert tauchten sie erstmals in ganz Europa auf. Und ihren unheimlichen Namen trugen nicht von ungefähr. Die Mordbrennerzeichen dienten Mitgliedern von Räuberbanden dazu, sich untereinander zu verständigen. Sie teilten sich dadurch mit, wann und wo ein Hof überfallen werden sollte, ob er danach in Brand gesteckt oder die Bewohner getötet werden sollten.
Die Zeichen wurden aber auch als Wegweiser verwendet, beispielsweise um anzuzeigen, in welche Richtung die Bande weitergezogen ist. In einer alten Sammlung wurden rund 340 Mordbrennerzeichen aufgelistet, die wesentlich detaillierter gestaltet waren als die späteren Gaunerzinken.
Der Begriff „Zinken“ entwickelte sich im 18. Jahrhundert aus dem Rotwelschen, einem Geheimjargon, mit dem sich vor allem Bettler, Gauner, Diebe und das fahrende Volk verständigten. Er soll sich entweder aus dem lateinischen „signum“, Zeichen, oder dem althochdeutschen „zinko“, Zacke oder Spitze, ableiten. Die Notwendigkeit einer Geheimschrift wuchs mit dem Aufkommen des Bürgertums und dem wachsenden Misstrauen, mit dem es umherziehende Bettler, Gauner, Fahrende, Landstreicher, Hausierer oder Kesselflicker beobachtete.
Überall, wo diese Gruppen sich vorzugsweise aufhielten – an Ortsein- und -ausgängen, auf Wirtshaustoiletten oder an Kirchen- und Klostermauern – hinterließen sie ihre Zinken. Meist informierten sie sich durch die aufgemalten oder eingeritzten Markierungen über kostenlose Mahlzeiten, sichere Schlafplätze, gute Einbruchsgelegenheiten, ertragreiche Bettelplätze oder spezielle Gegebenheiten vor Ort. Aber es gab auch Zinken, die als Wegweiser dienten, Bandenzugehörigkeit anzeigten oder mit deren Hilfe Nachrichten verbreitet wurden.
Wie man in den Medienberichten sieht, werden auch heute noch Zinken zur Informationsweitergabe verwendet. Zum einen von Einbrechern, Dieben und Betrügern, die sich so mitteilen, wo es sich lohnt, einzubrechen oder welche Risiken dabei zu erwarten sind. Andererseits nutzen auch Bettler oder Landstreicher die Zeichen, um sich gegenseitig Bescheid zu geben, wo sich ein guter Schlafplatz oder mildtätige Menschen finden.
Mit dem Aufkommen des WLAN entstand zusätzlich eine sehr moderne Variante der Gaunerzinken – das War-Chalking. Dabei werden mit Kreidezeichen Drahtlosnetzwerke markiert, meist auf dem Bürgersteig, der Straße oder an Laternenpfählen. So wissen Eingeweihte, wie und wo sie unterwegs kostenlos im Internet surfen können.
]]>Tags: #Gesundheit
]]>Der menschliche Körper ist eine leistungsfähige Biomaschine. Jeder Muskel ähnelt einem kleinen Kraftwerk: Er erzeugt Energie, indem er Kalorien verbrennt. Doch auch bei sportlicher Leistung darf die Temperatur nicht über 37 Grad ansteigen. Deshalb besitzen wir zum Schutz eine körpereigene Klimaanlage: den Schweiß. Schweiß ist das Kühlmittel des Körpers und besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Den Rest bilden Mineralien und organische Stoffe. Pro Stunde schwitzt ein durchtrainierter Sportler bis zu zwei Liter.
Was aber, wenn der Körper auch ohne Anstrengung schwitzt? Etwa eine Million Bundesbürger leiden unter der Krankheit Hyperhidrose, übersetzt „Vielschwitzerei“. Ihr Körper produziert Achselschweiß in Strömen und verliert mehrere Liter Flüssigkeit pro Tag. Die Ursache liegt meist im Nervensystem. Bei Vielschwitzern ist der Thermostat im Gehirn – der Hypothalamus – falsch eingestellt: Irrtümlich gibt er den Befehl zur Abkühlung und lässt den Körper schwitzen. Bei manchen sind neben den Achselhöhlen auch besonders die Hände betroffen. Diese sind ständig feucht und kalt. Viele Betroffene vermeiden den Kontakt mit anderen Menschen und isolieren sich.
Eine gängige Methode, krankhaftes Schwitzen an Händen und Füßen zu bekämpfen, ist die „Iontophorese“, das Strombad. Dieser Prozess blockiert die verrücktspielenden Nerven mit Gleichstrom. Die winzigen Elektroschocks sind kaum spürbar. Der Nachteil: Die Therapie muss anfangs täglich durchgeführt werden und die Wirkung lässt von Mal zu Mal nach. Dennoch zahlen die Kassen nur dieses Verfahren.
Als wirkungsvolles Mittel gegen den Schweißfluss in den Achselhöhlen hat sich dagegen erstaunlicherweise das Nervengift Botulinum-Toxin, kurz Botox, erwiesen. Der Arzt spritzt es in extremer Verdünnung unter die Haut. Um es gleichmäßig zu verteilen, zeichnet er die Injektionsstellen genau an. Je nach Größe der betroffenen Region sind bis zu fünfzig zum Teil schmerzhafte Einstiche nötig. Doch der Erfolg tröstet über den Schmerz hinweg: Das Gift blockiert die übererregbaren Nerven, die Schweißdrüsen versiegen, die Haut wird trockengelegt. Leider hält das Ergebnis nur vier bis sechs Monate.
Dauerhafte Heilung vom Achselhöhlenschweiß bringt nur ein chirurgischer Eingriff. Die Operationsmethode der Schweißdrüsen-Absaugung ähnelt grundsätzlich der Fettabsaugung. Dabei injiziert der Arzt zunächst ein lokales Betäubungsmittel, das zugleich die oberste Fettschicht unter der Haut verflüssigt. Hier sitzt ein Großteil der Schweißdrüsen. Mit einer dicken Spezialkanüle saugt der Arzt die flüssige Masse dann ab. Im Anschluss an die Behandlung muss verhindert werden, dass Blut in das malträtierte Gewebe läuft und zu Schwellungen führt. Deshalb bekommt der Patient einen Druckverband, der die Achsel etwa drei Wochen lang komprimiert.
Doch Vorsicht: Übermäßiges Schwitzen kann auch durch andere Krankheiten ausgelöst werden. Dazu gehören Fettsucht oder Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion oder vergleichbare Krankheiten des Hormonhaushalts. Dies sollte immer durch einen Arzt abgeklärt werden. Lässt sich keine dieser Ursachen feststellen, muss eine Fehlfunktion der Nerven vermutet werden.
]]>Tags: #Klimawandel
]]>Bereits 2013 veröffentlichte der Weltklimarat (ICPP) einen alarmierenden Bericht. Demnach könnte der Meeresspiegel bis 2100 – je nach Szenario – um 26 bis 82 Zentimeter steigen. Außerdem warnen die Wissenschaftler, dass sich bis zum Ende dieses Jahrhunderts die Atmosphäre im Vergleich zum Referenzzeitraum 1986 bis 2005 um 0,3 bis 4,8 Grad erhöhen wird. Das Ausmaß kann man sich vor Augen halten, wenn man bedenkt, dass bei einem Temperaturanstieg um nur einen Grad der Meeresspiegel um einen Meter ansteigt.
Davon wären nicht nur niedrig gelegene Länder betroffen, sondern Küstenstädte mit mehreren Millionen Einwohnern, etwa Bombay, New York oder Shanghai. In den Niederlanden könnten sechs Prozent des Landes im Wasser versinken. In Teilen Ozeaniens sind es sogar bis zu achtzig Prozent. In Bangladesch bedroht das Wasser Straßen und Dämme, bis zum Jahr 2050 über mehrere tausend Kilometer hinweg.
Schon heute steht das Land regelmäßig unter Wasser. Das salzige Meerwasser beschädigt die Ernten und in einigen Küstenregionen kann bereits kein Reis mehr angebaut werden. Weil das Salzwasser die Trinkwasserversorgung einschränkt, müssen in manchen Städten mehrere hundert Meter tiefe Brunnen gebohrt werden.
Das größte Problem aber werden die Millionen von Menschen sein, die durch den Meeresspiegelanstieg ihre unbewohnbar gewordene Heimat verlassen müssten. Wie wird ihr Leben aussehen, wenn die Prognosen der Wissenschaft Wirklichkeit werden?
Wo sollen sie leben, wenn große Teile des Festlandes vom Wasser überschwemmt werden? Ist es eine Lösung, das Wasser selbst zu bevölkern? Diese Fragen stellen sich nicht nur die Wissenschaftler, sondern auch Architekten. Der Belgier Vincent Callebaut zum Beispiel hat das Wasser zum neuen Lebensraum auserkoren.
„Lilypad“ – das ist das englische Wort für „Seerosenblatt“. Doch Vincent Callebauts Seerosenblätter findet man nicht etwa auf dem heimischen Gartenteich. Seine Lilypads sind Entwürfe von futuristischen, auf den Weltmeeren schwimmenden Städten. Jedes von ihnen könnte bis zu 50.000 Menschen beherbergen, die durch Klimakatastrophen heimatlos geworden sind.
In drei Hügeln des überdimensionalen Seerosenblattes findet sich all das, was Menschen für das tägliche Leben brauchen: Geschäfte, Arbeit und Unterhaltung. Schiffe können an einem der drei Häfen andocken. In einem See im Herzen der Insel wird Regenwasser gesammelt und zu Trinkwasser aufbereitet. Energie wird mit Hilfe von Gezeitenkraftwerken, Solar- oder Windenergie auf natürliche Weise gewonnen.
Durch ein perfektes Zusammenspiel zwischen Mensch, Natur und Technik werden Kohlenstoffdioxid und Abfälle genutzt, um Sauerstoff und Strom zu produzieren. Im Idealfall wird mehr Energie hergestellt als benötigt. Auf einem Lilypad wird es weder Straßen noch Autos geben. Callebaut nennt die sich selbst versorgenden Ökosysteme auch „Ecopolis“. Sie driftet ohne Antrieb mit den natürlichen Strömungen der Meere rund um den Globus.
Die Idee von der Bevölkerung des Wassers ist nicht neu. So kommt es zum Beispiel in dem Hollywoodfilm „Waterworld“ aus dem Jahr 1995 zu einer Klimakatastrophe, die die Pole schmelzen lässt und die Menschen dazu zwingt, auf Schiffen und Atollen zu leben – ein Szenario, das erschreckende Ähnlichkeit mit den aktuellen Prognosen der Wissenschaft besitzt. Schon zu Beginn der sechziger Jahre bemühten sich Menschen, das Wasser als Lebensraum zu erschließen.
Parallel zur Entwicklung der Raumfahrt wurde auch die Idee der Unterwasserstadt populär. Bis in die achtziger Jahre hinein entstanden sogenannte Unterwasser-Habitate. Dort verbrachten Aquanauten bis zu zwei Monate, ohne ein einziges Mal auftauchen zu müssen. Die Forscher planten, den Meeresboden im großen Stil zu besiedeln.
Trotz großer Vorhaben wurden diese Visionen nie Wirklichkeit. Die Gründe für das Scheitern liegen auf der Hand: Die extremen Bedingungen auf und unter dem Wasser und die Tatsache, dass technisches und menschliches Versagen schnell zu gefährlichen Unfällen führen kann, hat die Euphorie für die Unterwasserhabitaten gebremst. Außerdem ist ihre Instandhaltung sehr aufwendig und teuer.
Heute ist nur noch ein einziges Habitat der Universität von North Carolina in Benutzung. Dort trainieren unter anderem NASA-Astronauten, um sich auf den Weltraum vorzubereiten. Die Betreibung von „Aquarius“ kostet die Universität täglich circa 10.000 Dollar. Ein ausgemustertes Habitat, „La Chapula“, wurde inzwischen zu einem Unterwasserhotel umfunktioniert, in dem man für einen Preis von 475 Dollar nächtigen kann.
Somit stellt sich die Frage, ob auch Callebauts Pläne überhaupt umsetzbar sind. Wie teuer zum Beispiel ein Lilypad sein soll, darüber hat sich der Belgier bisher nicht geäußert. Trotzdem besteht kein Zweifel, dass der Klimawandel und seine Folgen ein dringendes Handeln erfordern. In dem vom Wasser stark gefährdeten Venedig etwa soll noch in diesem Jahr der Schutzwall „Mose“ fertiggestellt werden.
Dieses Mammutprojekt hat bis zum Jahr 2014 bereits sechs Milliarden Euro verschlungen. Die Wälle befinden sich bei Normalstand des Wassers unterhalb der Meeresoberfläche. Droht eine Überschwemmung, richten sie sich auf und halten das Wasser von Venedig fern. Auch in den Niederlanden hat man einen jahrzehntelangen Kampf gegen das Wasser hinter sich. Mittlerweile gibt es dort ein komplexes Schleusensystem und ungefähr fünfzig Deichringe mit teilweise mehreren Verteidigungslinien.
Vincent Callebaut spricht sich offen gegen diese Art von Schutz aus. Dämme und Alarmsysteme sind für ihn nur kurzzeitige Lösungen. Vielmehr will er mit seinen Plänen eine langfristige Heimat für die Flüchtlinge der Klimakatastrophen garantieren.
Im Gegensatz zu bereits realisierten Maßnahmen liegen Callebauts Pläne aber eher im Bereich der Utopie. Trotzdem: Sein langfristiges Denken und die Idee, mit dem Wasser zu leben, statt gegen es zu kämpfen, sind heute schon zukunftsweisend.
]]>Tags: #Natur
]]>Im Laufe der Evolution hat sich die Natur an den ständigen Wechsel von Tag und Nacht angepasst. Die immer heller und zahlreicher werdende Beleuchtung in modernen Städten sorgt jedoch dafür, dass sich Tag und Nacht immer ähnlicher werden.
Zu viel künstliches Licht unterdrückt die Produktion von Melatonin. Dieses Hormon regelt die innere Uhr des Menschen. Wird Melatonin ausgeschüttet, versetzt es den menschlichen Körper in einen Ruhezustand, der ihn bei der Regeneration unterstützt. Zu viel Licht in der Umgebung unterdrückt dagegen die Bildung von Melatonin und führt zu Schlaflosigkeit – der Organismus kommt nicht zur Ruhe und wird bei der Regeneration behindert.
Auf lange Sicht kann ein gestörter Schlafrhythmus zu Diabetes, Fettleibigkeit und Bluthochdruck führen. Manche Forscher bringen zu viel nächtliche Beleuchtung mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung, da durch den Mangel an Melatonin der Östrogenspiegel steigt.
Experten vermuten, dass Kunstlicht durch die entstehende magnetische Strahlung das Orientierungsvermögen von Zugvögeln beeinträchtigt. Zudem wirken helle Lichter auf Vogelschwärme oft anziehend. Dementsprechend werden Leuchttürme, beleuchtete Hochhäuser und hohe Brücken immer wieder zur tödlichen Falle für Vogelschwärme.
Zudem sorgen helle Nächte auch bei vielen Vogelarten für eine gestörte Ausschüttung von Melatonin und somit für einen veränderten Schlafrhythmus. Außerdem reduzieren Vögel üblicherweise nachts ihre Körpertemperatur und ihre Stoffwechselaktivität. Im Winter gehört dies zu ihren wichtigsten Überlebensstrategien. Sind die Winternächte kalt und hell, hindert dies den Stoffwechsel der Vögel am Verlangsamen, was für sie tödlich sein kann.
Viele nachtaktive Insekten haben extrem feine Sinne und orientieren sich am Licht der Sterne und des Mondes. Künstliche Lichtquellen wirken auf nachtaktive Insekten extrem desorientierend. Viele von ihnen umkreisen daher helle Laternen und Lampen, bis sie völlig erschöpft sind – oder ihnen der Kontakt mit den heißen Leuchtmitteln das Leben kostet.
Unter der Gefährdung nachtaktiver Insekten durch Kunstlicht leiden auch Pflanzen – sie haben weniger Chancen, bestäubt zu werden und sich fortzupflanzen. Darüber hinaus hat Kunstlicht negative Auswirkungen auf den natürlichen Wachstumszyklus vieler Pflanzenarten.
Pflanzen sind wie Tiere auf den Wechsel zwischen Tag und Nacht angewiesen. Bäume reagieren auf zu helle Nächte dadurch, dass sie früher Blätter bekommen und diese später abwerfen. Sie müssen somit viel mehr Energie aufwenden, was ihre Lebensdauer verkürzt.
Licht ist elektromagnetische Strahlung, die von einer Lichtquelle ausgeht. Sie besteht aus elektromagnetischen Wellen. Die Länge dieser Wellen wird in Nanometer (nm) gemessen. Ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter.
Treffen diese Wellen auf die Netzhaut, lösen sie einen Farbeindruck aus. Für das menschliche Auge ist allerdings nur die Wellenlänge zwischen 380 und 780 nm sichtbar. Licht mit der Wellenlänge 380 nm empfinden wir als Violett. Licht mit 750 nm als Rot. Dazwischen liegen Farben wie Blau, Grün, Gelb und Orange.
Unterhalb und oberhalb dieses Spektrums liegt Licht, das Menschen nicht wahrnehmen können. Ultraviolettes Licht hat eine Wellenlänge von unter 400 nm, infrarotes Licht dagegen eine Wellenlänge von mehr als 700 nm.
Fallen alle Farben des sichtbaren Farbspektrums gemeinsam auf die Netzhaut, entsteht der Eindruck von weißem Licht.
Dieser Wert gibt an, wie viel Licht ein gebündelter Lichtstrahl enthält. Candela bedeutet auf lateinisch Kerze. 1 Candela entspricht etwa der Helligkeit einer einzelnen Kerze. Lichtverschmutzung wird generell in Candela gemessen.
Dieser Wert beschreibt die sichtbare Lichtmenge, die von einer Lichtquelle erzeugt wird. Die Stärke von Glühbirnen wird üblicherweise in Lumen gemessen.
Dieser Wert beschreibt die Ausleuchtung eines Bereichs durch eine Lichtquelle. 1 Lux ist die erzeugte Lichtintensität, wenn Licht mit einer Helligkeit von 1 Lumen gleichmäßig über einen Bereich von 1 m² verteilt wird.
Candela und Lumen unterscheiden sich in erster Linie in Bezug auf die Ausbreitung des Lichts. Je mehr Lumen eine Lichtquelle hat, desto größer ist der von ihr erhellte Bereich. Candela beschreibt dagegen die in eine Richtung gebündelte Lichtstärke.
Ein ideales Beispiel für den Unterschied zwischen Candela und Lumen sind Laserpointer. Diese haben generell einen niedrigen Lumen-Wert, weil sie die Umgebung wenig erhellen. Ihr Candela-Wert ist dagegen sehr hoch, da sie einen gebündelten Lichtstrahl erzeugen, der einen weiten Weg zurücklegen kann.
Weißes Licht kann in verschiedenen Farbtemperaturen erzeugt werden. Diese Temperatur wird in Kelvin (K) gemessen. Gängige Farbtemperaturen sind:
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]]>Oft passiert es, dass man sich beim Kochen bei der Portionsgröße verschätzt. Da heißt es Aufheben und am nächsten Tag aufwärmen. Doch bei Spinatgerichten raten viele von dieser Taktik ab. Ist dieser Rat berechtigt?
Von Natur aus enthält das Blattgemüse, neben anderen Inhaltsstoffen wie Eiweißen, Mineralien und Vitaminen eine hohe Menge an Nitrat. Dies ist erst einmal unbedenklich. Bewahrt man den Spinat jedoch zu warm auf, wird der Stoff durch Bakterien zu dem giftigen Nitrit umgewandelt.
Die Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Aus Nitrit können sich zudem Nitrosamine bilden – und zwar, wenn es sich mit bestimmten Eiweißabbauprodukten verbindet, das in vielen Lebensmitteln vorkommt. Das Problem: Nitrosmaine sollen krebserregend sein.
Grundsätzlich kann man bedenkenlos bereits gekochten Spinat wieder aufwärmen, wenn man einige Regeln beachtet. Gründliches Waschen oder Blanchieren hilft, den Nitratgehalt zu reduzieren, da Nitrat wasserlöslich ist. Trotzdem ist es für Erwachsene ungefährlich, bereits gekochten Spinat wieder aufzuwärmen, sofern er im Kühlschrank aufbewahrt wurde. Nach der Zubereitung sollte man die Reste deshalb schnell zum Abkühlen in den Kühlschrank lagern. Dies verhindert die Bildung von giftigem Nitrit.
Bei Kindern bis zu drei Jahren ist jedoch Vorsicht geboten. Die Kleinen reagieren besonders empfindlich auf Nitrat. In Nitrit umgewandelt, kann es bei Babys sogar den Sauerstofftransport im Blut behindern und zur Blausucht führen.
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]]>Regenwürmer paaren sich bevorzugt bei günstigen Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen im Boden in warmen, nicht zu trockenen Nächten. Dazu legen sich zwei Tiere längs nebeneinander – und zwar entgegengesetzt: der Kopf des einen am Körperende des anderen. Diese Position ist entscheidend, denn beide Tiere besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane – Regenwürmer sind Zwitter. Das bedeutet, dass sie gleichzeitig Spermien abgeben und empfangen können.
Während beide Würmer ihre Bauchseiten aneinanderpressen, umhüllen sie sich mit einer Art Schleimmantel. Ein bis zu fünfstündiger Samenaustausch beginnt.
Über spezielle Samenrinnen transportieren beide Würmer ihre Samenzellen zum Partner. Diese werden dort in kleinen Samentaschen, den sogenannten Spermatheken, zwischengespeichert. Nach dem Austausch trennen sich die Tiere wieder, und der Schleimmantel wird abgestreift. Dieser erfüllt jetzt einen weiteren wichtigen Zweck.
Jeder Wurm füllt die leere Hülle mit seinen eigenen Eiern und gibt das zuvor empfangene Sperma hinzu. Die eigentliche Befruchtung findet also außerhalb des Körpers statt, geschützt in der glibberigen Kapsel, die sich bald zu einem kokonartigen Ei entwickelt. Hieraus schlüpfen winzige, etwa einen Zentimeter lange Jungwürmer.
Diese Eier sind äußerst widerstandsfähig gegenüber Kälte und Trockenheit. Dadurch werden die Überlebenschancen der Nachkommen erheblich erhöht. Die Entwicklung im Kokon dauert je nach Temperatur und Feuchtigkeit zwischen zwei und vier Wochen. In dieser Zeit sind die Embryonen gut vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen geschützt.
Inzwischen ist bekannt, dass Regenwürmer auch eine Form der Partnerwahl betreiben. Studien haben gezeigt, dass sie sich bevorzugt mit genetisch unterschiedlichen Artgenossen paaren. So erhöhen sie die genetische Vielfalt ihrer Nachkommen. Zudem kann ein Wurm Sperma über mehrere Wochen hinweg speichern und dieses gezielt zur Befruchtung nutzen. Das verschafft ihm eine gewisse Flexibilität bei der Fortpflanzung.
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]]>Meeresschildkröten gelten als die ältesten noch lebenden Reptilien. Ihre Vorfahren lebten an Land, erst später wurde das Meer ihr bevorzugter Lebensraum. Schon vor rund 220 Millionen Jahren lebten sie auf der Erde, gemeinsam mit den Dinosauriern. Sie überlebten nicht nur die Giganten der Urzeit, sondern auch Kontinentalverschiebungen, die Entstehung und den Untergang von Inseln, dramatische Naturkatastrophen und viele weitere einschneidende Veränderungen.
Fast ohne Ausnahme leben die Meeresschildkröten als Allesfresser. Ob Quallen oder Seegras: Diese Ernährungsweise sowie ihre Ausdauer, Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit machten sie zu einem Erfolgsmodell der Evolution. Die sanften Ozeanbewohner können über achtzig Jahre alt werden. Ihr Körperbau ist seit vielen Jahrmillionen quasi unverändert, die Beine wurden zu Flossen, der Panzer ist stromlinienförmig und flacher als bei ihren an Land lebenden Verwandten.
Foto: Ocean Photo
Meeresschildkröten leben
rund um den Globus, vor allem in tropischen und subtropischen Gewässern. Über achtzig Jahre alt können die urtümlichen Reptilien werden. Sowohl auf hoher See als auch in Küstennähe sind sie anzutreffen. Nur zur Eiablage kommen sie an Land, ansonsten verbringen sie ihr gesamtes Leben im Wasser.
Ihre Lebensweise birgt noch zahlreiche Rätsel: Denn auf ihren ausgedehnten Wasser-Wanderungen durch die Ozeane und zwischen den Erdteilen legen die Meeresschildkröten riesige Entfernungen zurück. Wie orientieren sie sich unterwegs? Verfügen sie über einen inneren Kompass? Von welchen Einflüssen sie genau geleitet werden, ist bislang nicht geklärt.
Sieben Arten von Meeresschildkröten werden unterschieden. Sie alle stammen von den Land- oder Süßwasserschildkröten ab. Sie gehören zu den ältesten Lebewesen, die heute noch unseren Planeten bevölkern. Vor rund 225 Millionen Jahren wanderten sie vom Land ab ins Wasser und passten sie sich dem Lebensraum Meer an. Der Körperbau der urzeitlichen Reptilien ist bis heute nahezu unverändert.
Foto: Imago / MM Images
Schuetz
Die Lederschildkröte (Bild) ist der Gigant unter den Meeresschildkröten: Sie wird bis zu einer halben Tonne schwer, ihr Panzer kann ganze zwei Meter lang werden. Wie alle anderen heute noch lebenden Meeresschildkröten ist auch sie vom Aussterben bedroht und steht unter strengem Artenschutz. Die kleinste der sieben Meeresschildkrötenarten ist die Bastardschildkröte, mit einer Panzerlänge von etwa siebzig Zentimetern.
Foto: Imago / Nature Picture
Libary
Die Fortpflanzung der Meeresschildkröten findet unter Wasser statt: In einer geradezu akrobatisch anmutenden Darbietung schiebt sich das Männchen auf den glitschigen Panzer des Weibchens. Um nicht abzurutschen, hakt es sich mit den daumenartigen Klauen seiner Vorderflossen am Hals seiner Partnerin fest. Hin- und hergeworfen von den Wellen, kommt es letztendlich doch zur Paarung.
Foto: Imago / Anka Agency
International
Um ihre Eier abzulegen, begeben sich die weiblichen Meeresschildkröten zurück an genau jenen Strand, an dem sie selber einst geschlüpft sind. Um zu ihrem „Geburtsstrand“ zurückzukehren, legen sie häufig weite Strecken zurück.
Foto: Imago / Nature Picture
Libary
In der Nacht graben die Schildkrötenweibchen eine dreißig bis fünfzig Zentimeter tiefe Mulde im Sand, in die sie ihre Eier legen.
Ein Gelege umfasst rund 100 Eier. Jedes einzelne ist etwa so groß wie ein Tischtennisball. Nur alle zwei bis drei Jahre nistet ein Schildkrötenweibchen. Im Verlauf eines Sommers legt es dann insgesamt bis zu 1.000 Eier. Doch rein statistisch wird nur ein einziges ihrer Jungen überleben.
Foto: Imago / Bluegreen Pictures
Die Schildkrötenmutter verschließt ihre Nistmulde mit Sand – und macht sich dann auf den Weg zurück ins Meer. Die wärmende Sonne brütet die Eier aus. In sieben bis zehn Wochen schlüpfen die Schildkrötenbabys.
Nach ungefähr zwei Monaten schlüpfen die Schildkrötenbabys. Frisch auf der Welt, wiegen sie nur ganze zwanzig Gramm. Ihr Panzer ist dann noch ganz weich und härtet erst mit der Zeit aus. Für ihre Feinde – an Land besonders Raubvögel und im Wasser vor allem räuberisch lebende Fische – sind sie ein gefundenes Fressen. Deshalb rotten sie sich in großen Gruppen zusammen und machen sich so schnell wie möglich auf den Weg ins Meer.
Foto: Imago / Nature Picture
Libary
So schnell wie möglich kriechen die Schildkrötenbabys über den Strand in Richtung Wasser. Wenn sie es schaffen, bis zum Meer zu gelangen ohne gefressen zu werden, eröffnet sich ihnen die Chance auf ein langes Leben. Doch nach Expertenschätzungen erreichen nur ein bis zwei von 1.000 Schildkrötenjungen tatsächlich auch das Erwachsenenalter.
Foto: Ocean Photo
20 bis
30 Jahre dauert es, bis die jungen Schildkröten das fortpflanzungsfähige Alter erreichen. Diese Jugendzeit nennt man auch die „verlorenen Jahre“. Denn niemand weiß genau, wo und auf welchen Reiserouten sich die Schildkröten in den Weiten der Ozeane herumtreiben, bis sie geschlechtsreif und erwachsen sind.
Auch die Echten Karettschildkröten gehören zu den besonders stark bedrohten Meeresbewohnern. Ihre schlimmsten Feinde: die Menschen. Nach wie vor gilt ihr Fleisch besonders in China als Delikatesse. Vor allem ihre Panzer sind sehr begehrt: Die hornartigen Platten auf dem Rücken bestehen aus echtem Schildpatt, woraus auch heute noch wertvoller Schmuck hergestellt wird.
Foto: Imago / Bluegreen Pictures
Alle Meeresschildkröten stehen offiziell unter Artenschutz durch das Washingtoner Artenschutzabkommen: Seit 1979 ist der Handel mit Schildkrötenprodukten verboten und sie dürfen weder gefangen noch getötet werden. Doch der Schwarzmarkt blüht, genau wie beim Elfenbein der Elefanten oder Nashörner. Produkte aus Meeresschildkröten – etwa Panzer, Schmuck oder Brillenfassungen aus Schildpatt – dürfen nicht nach Deutschland eingeführt werden. Zuwiderhandlungen sind strafbar.
Foto: Imago / Nature Picture
Libary
Auch die Überfischung ihrer Heimatgewässer hat Folgen für die Meeresschildkröten. Der Beifang in den Netzen der Fischer wird zu einer beständig größeren Bedrohung: Experten schätzen, dass jährlich mehr als 250.000 Tiere ungewollt in den Netzen der Fangflotten und an den Leinen der kommerziellen Langleinen-Fischerei landen. Dort verenden sie jämmerlich. Auch die Meeresverschmutzung gefährdet ihr Überleben.
Wie viele Meeresschildkröten genau in den Weiten der Ozeane leben, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Auf ihren ausgedehnten Wanderungen durch die Weltmeere folgen die Schildkröten mutmaßlich den Strömungen der Ozeane. Auch eine Orientierung anhand des Magnetfeldes der Erde oder des Lichtwinkels wird diskutiert. Noch ist das Geheimnis nicht gelüftet. Und auch die weiten Strecken ihrer rätselhaften Reisen kennen nur sie selbst.