Wo überlebten die Tempelritter?
Es war der mächtigste Geheimbund der Geschichte, seine Schätze sollen unermesslich gewesen sein, sein Wissen hätte Könige und Päpste stürzen können. Der Orden der Tempelritter ist im 12. und 13. Jahrhundert die mächtigste Institution Europas. Dann werden die Templer von einem Tag auf den anderen ausradiert. Oder doch nicht?
Zerschlagen oder nicht?
Doch das Wachstum blieb nicht unbemerkt. Es war vor allem die wirtschaftliche Überlegenheit, die die Templer zur Bedrohung für etablierte Machthaber werden ließ. Könige, Fürsten und selbst der Papst waren bei den Templern hoch verschuldet. Historiker wie der Brite Michael Haag sind sich sicher, dass es Anfang des 14. Jahrhunderts eine Umkehrung der Macht hätte geben können: mächtige Ritterstaaten, die klassische Königreiche verdrängen. In dieser Krisensituation planen König Philipp IV. und Papst Clemens V. ihren Coup. Mit falschen Anschuldigungen wird der Orden zur verbrecherischen Organisation erklärt und verboten. Seine Mitglieder werden gejagt und getötet. 1314 wird der Großmeister Jacques de Molay auf dem Scheiterhaufen verbrannt – der Geheimbund ist zerschlagen. Das Weltreich der Tempelritter fällt an Fürsten und Päpste. Die alten Machtverhältnisse sind wieder gesichert. Doch wurde der Orden wirklich vollständig zerschlagen?