Redenschreiber – begehrter Job oder undankbares Texterdasein?
Ob Staats- und Regierungschefs oder Privatpersonen auf Hochzeiten und Firmenfeiern – täglich werden unzählige Reden gehalten. Doch diese wollen gut vorbereitet sein. Gerade für offizielle Anlässe gibt es dafür professionelle Redenschreiber.
Wie viel Profi steckt hinter den Redenschreibern?
Es ist gar nicht so einfach, eine große bedeutungsvolle Rede zu schreiben – schon gar nicht eine, die in die Geschichte eingehen soll. Kein Wunder also, dass nicht jeder 0-8-15-Texter solch einem Job nachgehen wird. In der Regel ist es auch so, dass höhere Persönlichkeiten sich die Ghostwriter aussuchen, nicht andersrum. Wer aber das Glück hat, der verdient sicher nicht schlecht. Bis es so weit ist, muss man sich aber jede Menge Wissen aneignen: Viele der heutigen Redenschreiber haben eine langjährige Ausbildung oder diverse Studien hinter sich.
Wie viel Arbeit hinter einer Rede eigentlich steckt, wird klar, wenn wir uns eine anhören, deren Worte uns fesseln oder mitreißen. Eine Rede sollte für jeden verständlich, klar und anschaulich sein. Sie sollte begeistern, überwältigen und dabei nicht vom eigentlichen Thema abschweifen. Sie darf nicht zu sehr übertreiben, muss Gefühle bei den Zuhörern wecken und im Gedächtnis bleiben. Ganz schön viele Anforderungen an einen Redenschreiber.
Wie erreichen Worte das Publikum?
Beim Redenschreiben liegt die Herausforderung nicht darin, einen spannenden Text zu verfassen. Eine Rede muss so geschrieben sein, dass der Redner genau weiß, wann er lauter, leiser, bestimmt, sachlich, ruhig oder auffordernd sprechen muss. Er muss wissen, wann er eine Pause einlegen sollte, um den Zuschauern einen Moment des Nachdenkens zu geben und wann er das Publikum ansehen soll, wann er den Kopf heben oder senken soll und auf den Punkt genau die richtigen Gesten machen soll.