Mediziner und Forscher geben faszinierende Antworten auf die spannendsten Fragen zu unserem Körper. Diese Woche: Unser Körper im Wasser.


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Unter Wasser verändert sich unsere gesamte Wahrnehmung: Wir können weder riechen noch richtig sehen, Schärfe und Kontrast verschlechtern sich, da das Licht unter Wasser in einem anderen Winkel bricht, und auch auf unser Gehör ist kein Verlass. Grund: Die Schallwellen bewegen sich im Wasser fünfmal schneller als in der Luft. Dadurch können wir nicht mehr feststellen, auf welches Ohr der Ton zuerst trifft. Wir sind orientierungslos, weil das Geräusch von überall her zu kommen scheint.
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Sobald wir ins Wasser eintauchen, wechselt unser Herz in den Energiesparmodus: So fährt das Organ unter Wasser seine Frequenz von 60 bis 80 Schlägen pro Minute auf bis zu 30 Schläge herunter. Das Herz versucht mit dieser Technik, so wenig Sauerstoff wie möglich zu verbrauchen, denn es weiß: Unter Wasser kann der Vorrat an diesem lebenswichtigen Stoff nicht aufgefüllt werden.
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Im Wasser schießt das Blut aus den Armen und Beinen in Herz und Lunge, um die Organe zu wärmen. Dadurch kommt es zu einer Art Missverständnis: Die erhöhte Flüssigkeitskonzentration im Brustkorb ist für das Herz das Signal, dass wir zu viel getrunken haben müssen – es alarmiert die Nieren, damit diese mehr Urin produzieren. Folge: Der Harndrang setzt im Wasser viel schneller ein als an Land.
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Ein trainierter Mann kann in der Lunge im Schnitt etwa sechs Liter Luft speichern. Das reicht, um bis zwei Minuten unter Wasser zu bleiben. Doch mit dem Packing-Trick kann man die Lungenkapazität erweitern: Dreimal tief einatmen und mit geöffnetem Mund mehr Luft einsaugen. Dann presst man die Luft mit Schluckbewegungen in den Brustkorb. Apnoe-Taucher speichern so bis zu zehn Liter Luft in ihrer Lunge.
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Je nach Gewicht und Körperhaltung kann bereits ein Zehn-Meter-Sprung tödlich enden. Springt ein Erwachsener aus dieser Höhe ins Wasser, erreicht er eine Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern. „Wenn der Springer mit dem Rücken oder Bauch zuerst aufschlägt, kann es zu Prellungen, Trommelfellverletzungen, aber auch Brüche kommen“, sagt der Unfallmediziner Christian Waydhas.
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Arme, Beine und Brust – in kurzer Zeit belasten wir beim Schwimmen fast die gesamte Körpermuskulatur. Schwimmer bewegen sich dabei gegen einen viel größeren Widerstand, da Wasser eine etwa tausendmal größere Dichte als Luft hat. Folge: Schwimmer müssen mehr Kraft aufwenden und verbrauchen wegen der kühlen Umgebungstemperatur auch deutlich mehr Energie als beim Joggen.
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Ein Faktor ist die Kälte: Wenn die Wassertemperatur niedriger ist als unsere Körpertemperatur (37 Grad Celsius), werden die Gefäße schlechter durchblutet. Durch den Wasserwiderstand werden sie zusätzlich beansprucht. Wenn ein Schwimmer dann noch zu wenig getrunken hat, sind Krämpfe vorprogrammiert.
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Schiffbrüchige und abgetriebene Schwimmer sterben, wenn sie zu viel Salzwasser schlucken. Der Körper kollabiert bei dem Versuch, das Salz herauszuspülen. Er zieht das Wasser aus den Zellen der Organe, dadurch nimmt die Blutmenge zu, der Blutdruck steigt, und es kann zum Schock und zum Herzstillstand kommen.
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Sobald wir ins Meer abtauchen, beginnt ein Kampf gegen den wichtigsten Urinstinkt: das Einatmen. Wenn wir keinen Sauerstoffnachschub bekommen, setzt unser Organismus eine Kettenreaktion in Gang, die bei den meisten Menschen nach spätestens zehn Minuten zum Tod führt.
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Die Zellen verbrauchen die Sauerstoffvorräte. Das Atemzentrum im Gehirn wird in Alarmbereitschaft gesetzt. Es fordert uns auf, Luft zu holen.
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Die Sauerstoffsättigung im Blut ist unter 15 Prozent gesunken. Das Gehirn schaltet sich ab. Die Muskeln erschlaffen und der Kehlkopf öffnet sich. Wasser strömt in die Lunge.
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Das Herz braucht bis zu zehn Minuten lang noch das letzte bisschen Sauerstoff in den Herzkranzgefäßen auf. Dann tritt der Tod ein.
Mediziner und Forscher geben faszinierende Antworten auf die spannendsten Fragen zu unserem Körper. Diese Woche: Unser Körper im Wasser.
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