Großkonzerne wie Texaco zahlen für die Erdölförderung jeden Preis. Auch den des ecuadorianischen Regenwaldes, der als “Tschernobyl des Regenwaldes” bekannt ist.


WWF / Botschaft Ecuador
Ölförderung kann verheerende Folgen für Mensch und Umwelt haben, nicht nur auf See. Was im Virunga-Nationalpark passieren könnte, zeigt das Beispiel Ecuador: 1964 entdeckte der amerikanische Erdöl-Gigant Texaco Vorkommen im Oriente, dem entlegenen Amazonas-Regenwald Ecuadors. Ölförderung im Amazonas hatte es zuvor nie gegeben. Texaco versprach der ecuadorianischen Regierung mit moderner, sicherer Technologie zu bohren – und tat das Gegenteil.
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Texaco entschloss sich, mit möglichst geringem finanziellen Aufwand eine maximale Förderkapazität zu erreichen - und unterlief elementare Sicherheitsanforderungen.
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Daraus wurde eine der größten Umweltkatastrophen aller Zeiten, oft das Tschernobyl des Regenwalds genannt. Fast drei Jahrzehnte lang verschmutzte die Erdölförderung das Gebiet. Systematisch. Mit extremen Folgen.
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Texaco hinterließ Millionen Liter Rohöl und Erdölrückstände - ein giftiges Erbe, das rund zwei Millionen Hektar Regenwald verseucht.
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Texaco bohrte an 350 Stellen und ließ bei Ende der Förderung 1992 mehr als 1.000 offene Giftmülltümpel zurück. Die Teiche enthalten die krebserregendsten Stoffe, die der Mensch kennt: Benzole und Tylene. Hochtoxisches Abwasser wurde jahrzehntelang in das fragile Ökosystem gepumpt. Große Mengen Gase und Ölreste wurden verbrannt. Als Folge kam es in der Umgebung zu toxischen Niederschlägen, im Oriente als "schwarzer Regen" berüchtigt.
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Noch immer sind die Flüsse, allen voran der Río Napo, Wasserläufe und Sumpfgebiete der Region verseucht. Die Folgen: Dramatisch gestiegene Krebsraten der Bewohner, beeinträchtigtes Pflanzenwachstum, schwindende Fischpopulationen und verseuchtes Trinkwasser.
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Schätzungsweise 1.400 Menschen sind an den Folgen der Verseuchung gestorben.
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Seit 1993 klagen verschiedene Vereinigungen in Ecuador gegen Texaco, das heute unter Chevron-Texaco firmiert. Texaco schloss 1995 mit der damals als korrupt geltenden Regierung Ecuadors ein "Säuberungsabkommen". Die toxischen Becken sollten mit Erde bedeckt werden. Der Regen spülte das Gift jedoch nach kurzer Zeit wieder an die Oberfläche. Im November 2014 verurteilte das ecuadorianische Kassationsgericht Chevron letztinstanzlich zur Zahlung von 7,07 Milliarden Euro. Chevron lehnt es bis heute ab, das Gerichtsurteil zu akzeptieren.
Großkonzerne wie Texaco zahlen für die Erdölförderung jeden Preis. Auch den des ecuadorianischen Regenwaldes, der als “Tschernobyl des Regenwaldes” bekannt ist.
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