Das Hahnenkamm-Rennen auf der Streif ist sicherlich das legendärste Skirennen der Welt. Den Mythos versucht nun erstmals die filmische Dokumentation „Streif: One hell of a ride“ festzuhalten.


Kitzbüheler Skiclub
2014 feierte das Kitzbühler Hahnenkamm-Rennen sein 75. Jubiläum und auch im Januar 2015 wagten sich erneut die besten Skifahrer der Welt auf die schwierigste und gefährlichste Strecke des Alpinen Ski-Weltcups – die „Streif“. Eine Abfahrt, die den Puls schneller und die Herzen höher schlagen lässt, weil sie seit 1937 Triumphe und Tragödien, strahlende Sieger und gebrochene Helden, Sensationen und Momente stiller Freude hervorbringt. Ein Dokumentarfilm blickt nun auf die Geschichte der Streif zurück und begleitete dafür ein Jahr lang fünf der weltbesten Skirennfahrer: Aksel Lund Svindal, Erik Guay, Max Franz, Yuri Danilochkin und Hannes Reichelt. Ein Grund mehr, die Historie der Streif neu aufzurollen und die wichtigsten Fakten zusammenzutragen.
Kitzbühel
Der Start der Streif befindet sich auf 1.665 Metern Höhe. Er gewinnt seine Besonderheit durch den steil abfallenden Startschuss und die darauffolgende "Mausefalle". Die Kante der Mausefalle zwingt die Athleten zu Sprüngen von 50 bis zu 80 Metern. Auch die anschließende "Kompression" verlangt den Läufern einiges ab. Die S-Kurvenkombination oder das „Karussell“ entscheidet in großem Maße über Sieg oder Niederlage. Der nachfolgende "Steilhang" zählt zu den technischen Highlights der Strecke.
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Es folgen "Brückenschuss" und "Gschöss", die neben gutem Gleitvermögen und Kondition auch einen schnellen Ski verlangen. Entlang der "Alten Schneise" geht´s wieder zu einem technischen Teil. Der Seidlalmsprung ergänzt seit 1994 als zusätzliche Streckenführung den Mittelteil. Wenn die Rennläufer schon am Ende ihrer Kräfte sind, folgt auf der Streif das dramatische Finale: die "Hausbergkante", die "Querfahrt", schließlich die Zielschusskante und Zielschusskompression, wo Spitzengeschwindigkeiten bis 140 Kilometer pro Stunde erreicht werden. Über die "Rasmusleitn" geht´s ab ins langersehnte Ziel.
Kitzbüheler Skiclub
Was Wimbledon für den Tennissport, Monte Carlo für die Formel 1und der Ironman Hawaii für den Triathlon ist, das ist die Streif für den Skisport – Schauplatz sportlicher Spitzenleistung. Erstmals wird die Streif 1937 in ihrer heutigen Form befahren. Der Kitzbüheler Thaddäus Schwabl siegt in einer Zeit von 3:53,1 Minuten. Bereits damals säumen tausende Zuschauer die Strecke. Den Steilhang bewältigen die Rennfahrer nicht im Schuss, sondern in kurzen Schwüngen. Beim Schussfahren spricht man von der Fahrt in der Falllinie zum Tal.
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Neben drei Siegen im Slalom und vier Kombinationstriumphen gewinnt Anderl Molterer – der „Weiße Blitz von Kitz“ – 1955 und 1958 das Rennen. In den beiden Jahren dazwischen geht der Sieg an den „Schwarzen Blitz von Kitz“ Toni Sailer, der nach seiner Skikarriere zum international gefeierten Film- und Medienstar wird.
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Auf der Streif feiert Franz Klammer 1975 seinen fünften Abfahrtssieg in Folge – der Startschuss einer großen Karriere für den erst 21-jährigen Kärntner. Nebenbei bricht er mit 2:03,22 Minuten den bisherigen Streckenrekord.
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Nachdem er zuvor seinen Rücktritt vom Skisport bekannt gegeben hatte, siegt Didier Cuche zum fünften Mal auf der Streif. Zuvor war er bereits 1998, 2008, 2010 und 2011 siegreich. Mit seinem letzten Triumph wird er nicht nur zum „König von Kitz“ – sondern mit 37 Jahren auch zum ältesten Rennfahrer, der je eine Abfahrt gewonnen hat.
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1951 bleibt Christian Pravda als Erster mit 2:57,0 unter drei Minuten. Pravda ist einer von sechs Lokalmatadoren im „Kitzbüheler Wunderteam“ – mit Anderl Molterer (Foto), Toni Sailer, Ernst Hinterseer, Hias Leitner und Fritz Huber –, das in den 1950er-Jahren die Hahnenkamm-Rennen dominiert.
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Der Trainingsschnellste geht mit Nummer 30 ins Rennen. Er fährt eine Linie, die bis dato niemand gewagt hatte und zeigt nach einhelliger Meinung aller Experten die perfekte Fahrt auf der Streif. Dem Zweitplatzierten Daron Rahlves, der die Abfahrt im Jahr zuvor als erster US-Amerikaner gewonnen hatte, nimmt Stephan Eberharter (Foto mitte) über eine Sekunde ab.
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1:51,58 Minuten! Die Siegerzeit der Hahnenkamm-Abfahrt 1997 scheint ein Rekord für die Ewigkeit zu werden. Bis heute konnte niemand den Streckenrekord Fritz Strobls unterbieten. Nicht einmal Weltstar Bode Miller (Foto), eines der größten Naturtalente unter den Weltcup-Skirennfahrern.
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Die Hahnenkamm-Bergstation liegt auf 1.665 Metern Höhe. Die Strecke hat eine Länge von 3.312 Metern und eine durchschnittliche Neigung von 27 Prozent. Die maximale Neigung liegt bei 85 Prozent. 80 Meter beträgt der weiteste gestandene Sprung in der Mausefalle. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 103 Kilometern pro Stunde. Rekordsieger bleibt der Schweizer Skirennläufer Didier Cuche mit insgesamt fünf Siegen.
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Die Ferienregion Kitzbühel profitiert von dem alljährlichen Massenspektakel. So verfolgen nicht nur rund 45.000 Zuschauer vor Ort das Rennen, sondern der Großraum Kitzbühel erwirtschaftet rund 37 Millionen Euro während des Hahnenkamm-Wochenendes.
Das Hahnenkamm-Rennen auf der Streif ist sicherlich das legendärste Skirennen der Welt. Den Mythos versucht nun erstmals die filmische Dokumentation „Streif: One hell of a ride“ festzuhalten.
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