Keine Massentierhaltung, keine engen Ställe – Wildtiere müssten doch eigentlich das gesündeste Fleisch überhaupt liefern. Weit gefehlt: Ob Hirschbraten, Rehrücken oder Wildschwein: Wenn Tiere mit bleihaltiger Munition geschossen wurden, kann der Verzehr nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung gesundheitsschädlich sein. Denn Blei geht mit Eiweißen und Enzymen eine Wechselwirkung ein und kann somit in den Stoffwechsel eingreifen, die Leber- und Nierenfunktion schädigen und sogar in die Knochen gelangen. Untersuchungen haben ergeben, dass bis zu 40 Prozent der Kugel im Wild zerfallen, sodass Spuren davon immer zurückbleiben. In Jägerhaushalten werden Studien zufolge zwischen 51 und 91 Portionen mit je 200 Gramm Wildfleisch pro Jahr gegessen. Dabei enthält beispielsweise Wildschwein zwischen 0,02 und 4,7 Milligramm Blei pro Kilogramm Fleisch – das ist laut BfR das 7,2-Fache (Männer) beziehungsweise das 6,4-Fache (Frauen) der verträglichen Bleidosis. Eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung des BfR hat ergeben, dass mit bleihaltiger Jagdmunition erlegte Wild nicht nur an der Schussstelle, sondern auch in Rücken und Keule deutlich höhere Bleiwerte aufweist, als das Wild, das mit bleifreier Munition erlegt wurde. Gesundheitsgefährdet sieht das BfR vor allem Schwangere und Kleinkinder.