Was genau macht welche Lebensmittel zu tickenden Zeitbomben? In einer wöchentlichen Reihe outet Welt der Wunder die versteckten Gesundheitsrisiken von scheinbar harmlosem Essen. In dieser Woche: Industrielle Lebensmittel.


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Bei hohen Temperaturen bildet sich aus Zucker- und Eiweißbausteinen Acrylamid, insbesondere beim Frittieren von Kartoffel- und Getreideprodukten. In Pommes frites und Chips wurden die höchsten Acrylamidwerte gemessen. Nach 2 Minuten: Unser Immunsystem ist in Alarmbereitschaft. Die Acrylamide, die mit den Pommes in unseren Körper wandern, werden von den roten Blutkörperchen als Fremdstoffe zum Entsorgen in die Leber transportiert. Nach 12 Stunden: Ungefähr die Hälfte der Acrylamide sind über den Urin ausgeschieden worden. Nach 2 Jahren: Wer mehrmals wöchentlich Pommes isst, lagert immer mehr Acrylamide im Körper an – die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, erhöht sich massiv.
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Eine starke Erhitzung dieser Lebensmittel wandelt Stärke in Acrylamid um. Der Stoff kommt in allen gerösteten Kartoffel- und Getreideprodukten vor.
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Acrylamid wirkt sich direkt auf das Erbgut des Menschen aus. Der Stoff soll für 3 Prozent aller Krebserkrankungen weltweit verantwortlich sein.
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Acrylamid entsteht ab einer Temperatur von über 120 Grad Celsius. Ab 170 Grad steigt der Acrylamidgehalt sprunghaft an – also beim Backen und Frittieren.
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In diesen Produkten steckt der Farbstoff Tartrazin (E102), der ihnen eine leuchtend gelbe bis orange Farbe verleiht. In Bio-Produkten ist Tartrazin verboten.
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Kurzzeitfolgen: allergische Reaktionen mit Asthmaanfällen, Nesselausschlag, Schnupfen, Ekzemen, Hautausschlag. Langzeitfolgen: Angstzustände, Migräne, Sehprobleme, Schilddrüsenkrebs, Depressionen, unwiderrufliche Schädigung des Erbguts, Herzrasen und Schlafstörungen.
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Tartrazin war von 1991 bis 1998 in Deutschland verboten. Seit 2010 ist der Aufdruck „kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ vorgeschrieben. In Spanien wird Tartrazin als Safran-Ersatz in vielen Lebensmitteln, z. B. in Paella verwendet.
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Fast alle industriellen Lebensmittel, die nach Butter schmecken sollen, enthalten Diacetyl.
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Das Einatmen von Diacetyl-Dämpfen führt über einen längeren Zeitraum zu Atemwegserkrankungen. Zudem fördert es im späteren Alter Alzheimer.
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Produkte, die Diacetyl beinhalten, müssen das auf der Verpackung deklarieren. Meist steht dort dann aber „Butteraroma“.
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In diesen Produkten kann der künstliche Süßstoff Cyclamat enthalten sein.
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Cyclamat steht in Verdacht, Krebs auszulösen. In den USA haben Tierversuche mit dem Süßstoff ergeben, dass ab einer Dosis von 2,5 Gramm Cyclamat pro Kilogramm Körpergewicht die Wahrscheinlichkeit steigt, an Blasenkrebs zu erkranken.
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Cyclamat ist in den USA verboten. In Europa dürfen nur die Lebensmittel den Süßstoff enthalten, die prinzipiell nicht in hohen Mengen konsumiert werden. In Bio-Produkten darf er gar nicht vorkommen.
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Der Geschmacksverstärker Glutamat ist der am häufigsten verwendete Zusatzstoff der Lebensmittelindustrie. Er verleiht Produkten den sogenannten Umami-Geschmack – das ist Japanisch für fleischig, herzhaft, würzig.
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Die Lebensmittelindustrie bestreitet jegliche Gefahr für den Menschen. Ernährungsexperten hingegen gehen davon aus, dass Glutamat zu Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson führen kann. Zudem steigert Glutamat den Appetit. Die Forscher fanden heraus, dass Probanden, die viel Glutamat verwenden, öfter zu Übergewicht neigen.
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E621, E622, E623, E624 und E625 stehen für unterschiedliche Glutamat-Variationen. In Bio-Produkten dürfen sie alle nicht vorkommen, deswegen benutzt die Lebensmittelindustrie einen Trick: Sie setzt den natürlichen Zusatzstoff Hefeextrakt ein, das ebenfalls Glutamat enthält.
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Flüssige Pflanzenöle, die gehärtet werden, um sie streichfähig und haltbarer zu machen, erzeugen bei ihrer Erhitzung gefährliche Transfette.
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Bereits 5 Gramm Transfette täglich steigern das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Das ist eine kleine Portion frittierter Pommes oder ein in Fett ausgebackener Berliner.
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Gehärtete Fette müssen in Deutschland deklariert werden, Transfette hingegen nicht. Nur bei Säuglingsnahrung gibt es dafür bisher eine Obergrenze.
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Benzoesäure (E210) verhindert die Bildung von Hefen und Bakterien in Lebensmitteln. Oft werden auch die Salze der Benzoesäure als Konservierungsstoff verwendet. Dann stehen diese E-Nummern auf der Verpackung: E211, E212 und E213.
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Benzoesäure wird über den Darm aufgenommen und über die Nieren ausgeschieden. Dabei kann der Konservierungsstoff allergische Reaktionen auslösen. Bei regelmäßigem Verzehr können sowohl die Säure als auch die Salze zu einer dauerhaften Schädigung des Nervensystems führen.
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Benzoesäure und Benzoate werden auch als Duftstoff in der Parfümindustrie benutzt, als Weichmacher für Kunststoffe und Farben und als Konservierungsmittel in Zigaretten. In Bio-Produkten sind sie verboten.
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Alginate werden von Braunalgen gewonnen und vor allem bei Bio-Produkten als Gelier- und Verdickungsmittel verwendet.
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Wenn Alginate in hohen Mengen konsumiert werden, verhindern sie die Aufnahme von Kalzium und Spurenelementen wie Eisen. Das kann zu einer Unterversorgung führen – und zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.
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Alginate werden am häufigsten als Säure eingesetzt (E401). Aber auch die Salze der Alginsäure kommen in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz: E402, E403, E404 und E405.
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