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Die wohl bekannteste fleischfressende Pflanze ist die Venusfliegenfalle. Sie zählt zu den so genannten "Klappfallen": Wird ein Tier von ihrem betörenden Duft angezogen, schließen sich die beiden Fangblätter in nur einem Bruchteil einer Sekunde.
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Die spitzen Zähne, die rund um das Blatt herum angeordnet sind, machen ein Entkommen aus der Venusfliegenfalle unmöglich. Nach einem Fang ist die Pflanze rund zehn Tage mit der Verdauung beschäftigt. Die meisten fleischfressenden Pflanzen leben in nährstoffarmen Gebieten. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen können sie sich durch ihre Fähigkeit, Tiere zu fangen, zusätzliche Nährstoffe aneignen. Allerdings können sie auch ohne Beute überleben.
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Rund hundert Kannenpflanzenarten sind mittlerweile bekannt - doch Wissenschaftler vermuten, dass weit mehr existieren. Mit ihren auffälligen Fangkrügen lauern sie vor allem im tropischen Asien auf Beute. Kannenpflanzen wachsen sehr langsam. Forscher vermuten, dass es sie schon seit über zwanzig Millionen Jahren gibt. Die Flüssigkeit in ihrer Kanne enthält zahlreiche Enzyme. Damit können sie ihre Beute innerhalb weniger Tage verdauen.
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Ebenfalls zu "Fallgrubenfallen" zählt der Sumpfkrug, eine seltene fleischfressende Pflanze, die ausschließlich in einem kleinen Gebiet in Südamerika vorkommt. Insekten, die vom Duft angezogen werden, rutschen auf der glatten Innenseite der Krüge ab und rutschen in den Schlauch.
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Zwergkrüge sind im Gegensatz zu Sumpfkrügen etwas kleiner und im Südwesten Australiens beheimatet. Wie alle Kannenpflanzen haben sie einen kleinen Deckel, der verhindert, dass Regen ihre Beute davonspült. Die vielen Härchen machen es kriechenden Tieren leicht, zur Kannenöffnung zu gelangen. Diese ist von zahlreichen, nach innen gerichteten Zähnen umsäumt - ein Entkommen ist unmöglich. Besonders perfide: die Wände der Kanne sind durchscheinend und imitieren einen Ausgang. Die gefangenen Tiere werden dadurch so verwirrt, dass sie den richtigen Ausgang nicht mehr finden.
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Die Wasserfalle fängt ihre Beute nach dem gleichen Prinzip wie die Venusfliegenfalle. Ihre "Fangeisen" sind allerdings etwas kleiner. Sie wächst im Süßwasser und macht bevorzugt Jagd auf Wasserflöhe (Bild). Die Wasserfalle ist - wie viele fleischfressende Pflanzen - vom Aussterben bedroht. Vor allem in Asien geht der Bestand stark zurück. In Europa und Australien ist die Pflanze deshalb geschützt.
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Eine andere Form der fleischfressenden Pflanzen sind die "Klebefallen": Sie besitzen viele kleine Tentakeln, an denen sich ein klebriges Sekret befindet. Nähert sich ein Insekt zu sehr, bleibt es an ihnen hängen und stirbt. Die bekanntesten Klebefallen sind Sonnentaugewächse - von ihnen gibt es rund 130 verschiedene Arten. Schon Charles Darwin begeisterte sich für Sonnentaugewächse. Sein Buch "Insectenfressende Pflanzen" aus dem Jahr 1876 ist das erste wissenschaftliche Werk über karnivore Pflanzen überhaupt.
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Fettkräuter arbeiten nach demselben Prinzip wie Sonnentaugewächse: Ihr klebriges Sekret ist über ihre breiten, fleischigen Blätter verteilt, die sie über den Boden ausbreiten. Fettkräuter wachsen auch in Deutschland. Manche können ihre Blätter bewegen: Wenn sich ein Tier am Blattrand verfangen hat, rollen sie es ein und umklammern so ihre Beute.
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Wasserschläuche wenden einen besonders interessanten Trick an, um an Beute zu gelangen. In ihren kleinen Fangblasen bilden sie zunächst einen Unterdruck. Bei Berührung öffnen sich die Blasen dann blitzschnell und saugen Wasser, inklusive kleinen Tieren, ein und schließen sich wieder. Die Öffnung dieser Fangblase ist die schnellste bekannte Bewegung einer Pflanze.
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Noch aufwändiger konstruiert sind nur die Reusenfallen. Mit ihren unterirdischen Blättern machen sie vor allem Jagd auf Würmer. Die vielen kleinen Härchen auf den Blättern zwingen ihre Beutetiere, sich in Richtung ihres Magens zu bewegen. Neben fleischfressenden Pflanzen gibt es übrigens auch fleischfressende Pilze: Sie fangen ihre Beute ebenfalls mit einem klebrigen Sekret oder aber mit kleinen Schlingen. Anschließend wächst der Pilz um das Tier herum und verdaut es.
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