Der heutige Weltmännertag wurde vor 20 Jahren initiiert, um bei Männern das Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu schärfen. Denn die Lebenserwartung von Männern liegt im Schnitt um sieben Jahre unter der von Frauen. Wenn man den gängigen Klischees glaubt, tragen Männer sehr viel zu diesem Umstand selbst bei. Sie gehen ungern zum Arzt, ernähren sich ungesund und sind in vielen Bereichen zu gleichgültig. Welt der Wunder hat zehn der verbreitetsten Klischees überprüft.
Männer sind Arztmuffel
Laut aktuellen Zahlen von Krankenversicherern gehen Männer tatsächlich seltener zum Arzt. Während weit über 30 Prozent der Frauen regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, sind es nur etwa 20 Prozent der Männer. Die Begründung: Männer scheuen schlimme Diagnosen und hassen volle Wartezimmer.
Männer schauen tiefer ins Glas
Leider stimmt auch dieses Vorurteil. Nach Zahlen der WHO trinken Männer im Schnitt doppelt soviel wie Frauen – zumindest weisen das die Statistiken über Alkoholtote aus. Allerdings ist dabei eine starke Gewichtung bei Bier zu verzeichnen, da sind Männer mit großem Abstand vorne. Wein und Sekt hingegen konsumieren die Damen in ähnlicher Menge – die Gesamtmenge gibt den Ausschlag.
Keine Zeit für Körperpflege
Stimmt nicht (mehr): Inzwischen, so belegen Umfragen von Kosmetikherstellern, haben die Männer gewaltig aufgeholt. Beispielsweise gehört die frühe Pflegekur im Bad bei ebenso vielen Männern zum Morgenritual wie beim weiblichen Geschlecht. Männer sind zwar immer noch schneller, aber der Großteil an Männern zwischen 20 und 60 benötigen im Bad morgens immerhin mehr als zwanzig Minuten.
Fleisch ist mein Gemüse
Stimmt: Nach einer aktuellen Auswertung essen die Männer in Deutschland im Schnitt doppelt so viel Fleisch wie die weiblichen Befragten. Auch beim Brot, bei Milchprodukten und Fastfood haben die Männer die Nase vorn. Die Damenwelt ernährt sich anscheinend vernünftiger: Beim Obstverzehr liegen Frauen weit in Führung.
Sportunfälle: Draufgängertum mit Nebenwirkungen
Auch diese Statistik dominieren die Männer. Zwei Drittel aller Sportunfälle verbucht das männliche Geschlecht für sich. Hauptunfall-Sportart ist dabei Fußball. Männer gehen unterm Strich unbedarfter in brenzlige Situationen beim Sport. Und sie neigen nachweislich stärker zur Selbstüberschätzung.
Straßenverkehr: Rowdies verunfallen öfter
Stimmt. Auch bei den tödlichen Unfällen haben Männer die Nase vorn: über 70 Prozent der Verkehrstoten eines Jahres sind im Schnitt männlich. Hauptunfallursachen: Überhöhte Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit.
Workoholic und Burnoutgefahr
Stimmt nicht: Das Robert Koch Institut geht davon aus, dass gut vier Prozent der Erwachsenen mit einem Burnout zu tun haben, allerdings knapp über fünf Prozent der weiblichen Arbeitnehmer und nur 3,3 Prozent der männlichen.
Multitasking ist Frauensache
Stimmt nicht: Ein Versuch an der technischen Hochschule Aachen hat die Männer rehabilitiert: Sie sind ebenso multitaskingfähig wie die weiblichen Probanden. Vermutlich verstecken sich viele Männer nur gerne hinter diesem Vorurteil und lassen die Finger von „komplexen Dingen“ – vornehmlich im Haushalt.
Rauchen ist cool?
Diesem Irrglauben verfallen immer noch mehr Männer als Frauen, aber die Dominanz schwindet. Von den erwachsenen Deutschen zwischen 18 und 80 rauchen 26 Prozent der Männer, 20 Prozent der Frauen greifen regelmäßig zu Zigarette.
Männer brauchen nur den besten Kumpel – Frauen suchen Liebe
Eine Axa Studie hat ergeben, dass wahre Liebe für 71 Prozent der befragten Frauen das höchste Beziehungsziel ist. Da liegen die Männer mit 74 Prozent erstaunlicherweise vorne. Freundschaft ist zwar für 76 Prozent der Männer von existenzieller Bedeutung. Für Frauen aber ist die beste Freundin noch viel wichtiger: 85 Prozent schätzen diese Beziehung als lebensrelevant.
Der heutige Weltmännertag wurde vor 20 Jahren initiiert, um bei Männern das Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu schärfen. Denn die Lebenserwartung von Männern liegt im Schnitt um sieben Jahre unter der von Frauen. Wenn man den gängigen Klischees glaubt, tragen Männer sehr viel zu diesem Umstand selbst bei. Sie gehen ungern zum Arzt, ernähren sich ungesund und sind in vielen Bereichen zu gleichgültig. Welt der Wunder hat zehn der verbreitetsten Klischees überprüft.