Der Mai 2018 war schon ab dem ersten Tag voll von spannenden, traurigen und politisch einflussreichen Geschehnissen, die das ganze Jahr prägen werden. Welt der Wunder hat die wichtigsten Ereignisse knapp zusammengefasst.
Maikundgebung – Tag der Arbeit
Am ersten Mai protestierten circa 340.000 Menschen auf den deutschen Straßen. Grund dafür war der Tag der deutschen Arbeit. In der Maikundgebung forderten die Gewerkschaften eine bessere Durchsetzung des Mindestlohns. DGB-Chef Reiner Hoffmann wünschte ausdrücklich die raschere Umsetzung von geplanten Änderungen seitens der Bundesregierung. So soll das Rückkehrrecht in die Vollzeit, äquivalente Finanzierung der Krankenkassen, die Rentenstabilisierung und die Verbindlichkeit der Pflege-Tarifverträge vollkommen durchgesetzt werden. In seiner Rede bezieht sich Hoffmann auch auf das sogenannte „Lohndumping“, einen Trend den immer mehr große Unternehmen folgen. Ein Beispiel hierfür ist Amazon.
Trumps Austritt aus dem Iran-Atomabkommen
US-Präsident Trump kündigt an, aus dem Iran- Atomabkommen auszusteigen und Sanktionen zu erheben. Der US-Botschafter in Berlin forderte deutsche Unternehmen auf sich aus den Iran-Geschäften zurückzuziehen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien stellten allerdings klar, dass sie sich dem Abkommen weiterhin verpflichtet fühlen. Damit europäische Unternehmen weiterhin im Iran tätig sein können, versucht die EU diesen vor den US-Sanktionen zu schützen.
Das neue Polizeiaufgabengesetz (PAG) – Fluch oder Segen
Über 30.000 Menschen demonstrierten in München gegen das geplante Polizeiaufgabengesetz (PAG). Die Demonstranten haben Angst um ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Selbst Menschen aus anderen Bundesländern fuhren nach München, um die Proteste zu unterstützen. In dem neuen Gesetz sollen die Befugnisse von Polizeibeamten verstärkt werden. Wenn es genug Hinweise zu drohenden Gefahren gibt, ist der Polizei nun erlaubt beispielsweise Briefe zu lesen oder Computer zu durchsuchen. Außerdem soll es zukünftig eine erweitere „DNA Analyse“ als eine Art Fahndungsbild und ständig laufende Kameras an der Polizeiuniform geben. Die CSU verteidigt das Gesetz, wohingegen die Grünen und auch die SPD Verfassungsklagen ankündigten.
Abtreibung in Irland ist nun erlaubt
Am 26. Mai stimmte die große Mehrheit der irischen Bevölkerung gegen das Verbot von Abtreibungen. Obwohl das Land sehr durch die katholische Kirche geprägt wird, erreichte die Abstimmung eine Mehrheit von 66 Prozent. Unterstützung für das überraschende Wahlergebnis war die „Yes-Kampagne“, die irische Frauen zu diesem Recht verhelfen wollte. Bis zur Streichung des Gesetzes war es jeder Frau verboten ihren Fötus abzutreiben. Selbst wenn dieser durch Inzest oder Vergewaltigungen entstanden war. Das neue Gesetz ähnelt dem anderer EU-Länder, wodurch die Abtreibung nun in einem bestimmten Zeitraum oder speziellen Fällen erlaubt ist. Die Änderung wurde von der irländischen Bevölkerung ausgelassen gefeiert.
Tod von Schlagersänger Jürgen Marcus
Jürgens Lebensgefährte gab bekannt, dass der deutsche Schlagersänger (rechts im Bild) in München an einer Lungenkrankheit verstarb. Der Sänger hatte seine Karriere bereits 2017 wegen der Krankheit beendet. Seine Lieder wie „Eine neue Liebe, ist wie ein neues Leben“ bleiben Schlagerliebhabern aber über sein Leben hinaus erhalten.
Errichtung der Krim-Brücke
Seit der Krimkrise 2014 gehört die Insel zum russischen Gebiet. Nun wurde erstmals eine Straßenverbindung, die Krim-Brücke, zwischen Russland und der Insel gebaut. Die nun längste Brücke Europas bietet die einzige Straßen- bzw. Schienenverbindung zwischen den zwei Gebieten. Zur Eröffnung fuhr Putin selbst die ganzen 19 Kilometer zur anderen Seite. Da die Ukraine auch nach dem Referendum die Halbinsel zu ihrem Land zählt, ist das Bauwerk umstritten. Präsident Petro Poroschenko bezeichnet die Brücke sogar als illegal.
Traumhochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle
Am 19. Mai ist es endlich so weit. Prinz Harry und die Schauspielerin Meghan Markle geben sich vor den Augen der Welt das „Ja“-Wort. Die Traumhochzeit fand in der St. Georges Chapel (UK) statt. Dabei waren zahlreiche prominente Persönlichkeiten anwesend. Meghan selbst trug ein schlichtes Kleid von der britischen Designerin Claire Waight Keller.
Das neue Datenschutzgesetz tritt in kraft
Am 25. Mai tritt das neue Datenschutzgesetz, auch DSGVO genannt, in Kraft. Das Gesetz verschärft die Datenschutzvorschriften deutlich. Nun hat jeder das Recht zu erfahren, welche personenbezogenen Daten von Firmen gesammelt und gespeichert werden. Diese persönlichen Daten dürfen von dem Internetnutzer selbst eingesehen werden und müssen so von jeder Firmer bereitgestellt werden. Möchte der Urheber, dass diese berichtigt oder gelöscht werden, muss dies augenblicklich geschehen. Außerdem können Nutzer den Firmen, das Sammeln und die Weitergabe ihrer Daten verbieten. Das Gesetz stellt vor allem für Firmen einen erhöhten Arbeitsaufwand da.
Skandalöses Treffen zwischen türkischem Präsidenten und deutschen Nationalspielern
Die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil trafen sich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Dabei überreichten sie ihm ein signiertes Trikot auf dem „Für meinen Präsidenten“ geschrieben worden war. Diese Aktion erntete extreme Kritik in der Politik aber auch in den sozialen Netzwerken. Da die Politik des türkischen Präsidenten als kritisch angesehen wird, ist das Verhalten der Fußballspieler für viele Menschen unakzeptabel. Um die brenzliche Situation zu beruhigen, trafen sich die beiden Nationalspieler einige Tage später mit dem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel. Dabei standen die Worte „Ein Mensch kann mehr als eine Heimat haben“ im Vordergrund.
Flugzeugabsturz in Kuba
Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes befinden sich unter 105 Passagieren auch zwei Deutsche. Die Boeing 737 stürzte schon nach wenigen Minuten auf ein 20 Kilometer südlich der Stadt liegendes Feld. Experten vermuten, dass das Flugzeug bereits beim Start Probleme hatte. Am Himmel soll es einen großen Feuerball gegeben haben, dann stürzte die Maschine mitsamt den Insassen in die Tiefe.
Italienische Regierungsbildung scheitert
Die geplante europakritische Regierungsbildung in Italien scheitert überraschend. Luigi Di Maio (Bild), der Chef der 5-Sterne-Bewegung, fordert öffentlich die Absetzung des Staatspresidenten. Grund für das Scheitern war der Streit mit Präsidenten Mattarella über einem euro- und deutschlandkritischen Kandidaten, der fast zum Finanzminister gewählt wurde. Die italienische Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega wollen die italienische Sparpolitik beenden, obwohl die italienische Regierung schon Anmahnungen von EU-Vertretern bekommen haben sollen. Nun sollen Neuwahlen oder eine Übergangsregierung folgen.
Der Mai 2018 war schon ab dem ersten Tag voll von spannenden, traurigen und politisch einflussreichen Geschehnissen, die das ganze Jahr prägen werden. Welt der Wunder hat die wichtigsten Ereignisse knapp zusammengefasst.