Neben den gängigen Skiorten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, geht es für abenteuerlustige Wintersportfans auch eine Ecke exotischer.
Skifahren mal anders
Aprés-Ski in St. Anton, Off-Piste Fahren in Zermatt ... Zu langweilig? Kein Problem, man kann seine Schwünge auch in Regionen ziehen, denen man noch nicht einmal Schnee zugetraut hätte. Wie z.B. in Griechenland, wo man sich auf Skifahren mit Meerblick freuen kann. In der Nähe von Delphi liegt das Skizentrum des Berges Parnass, das auf Grund der Nähe zur Stadt mit nur zwei Stunden Anfahrt gerade unter Athenern sehr beliebt ist. Oder wie wäre es mit ein paar Abfahrten auf dem Wahrzeichen Siziliens? Hier kommen die außergewöhnlichsten Skiregionen rund um den Globus …
Türkei: weiße Skipisten über weißen Stränden
Sommer, Sonne, Strand und blauer Himmel? In der Türkei können Reisende nicht nur den perfekten Badeurlaub genießen, auch Ski- und Snowboardfans finden in Kleinasien gute Wintersportbedingungen. Das jüngste Skigebiet Saklikent liegt nur 50 Kilometer von Antalya entfernt auf 1.850 Metern Höhe. Optimale Pistenverhältnisse finden Sportler hier von Dezember bis April, da sich das Skigebiet auf der nördlichen Seite des Gebirges befindet. Vom Gipfel des gut 3.000 Meter hohen Kizlar gibt es tolle Ausblicke gegen Süden auf das Mittelmeer. Dank der besonderen Lage im Taurusgebirge können Urlauber im Frühjahr morgens an den Strand und nachmittags Skifahren gehen.
Türkei: orientalischer Luxus auf 2.500 Metern Höhe
Idealer Ausgangspunkt für eine exotische Skireise mit einem Hauch orientalischen Luxus ist Istanbul. Von der Metropole am Bosporus kommen Winterurlauber ganz leicht in das größte Skigebiet der Türkei, Uludag. An den Flanken des gleichnamigen, rund 2.500 Meter hohen Berges erfreut sich aufregendes Heli-Skiing besonderer Beliebtheit. Das Skigebiet Uludag zeichnet sich durch bestens präparierte Pisten aus und wird gerne auch das „Aspen Kleinasiens“ genannt. Entspannung finden Sportler abends in der nahe gelegenen Stadt Bursa mit ihren Thermalwasserquellen Oylat und Cekirge.
Japan: Sushi-Powdern
Einzigartig und schneereich ist der Gassan Gletscher in Japan. Das Gletscherskigebiet lockt von April bis Juli Ski- und Snowboardbegeisterte gleichermaßen. Auch, wenn die Begebenheiten recht mittelalterlich erscheinen. Unterhalb des 1.974 Meter hohen Gipfels führt eine ältere Doppelsesselbahn hinauf in ein Skigebiet, das einen schließlich mit Hilfe zweier klappriger Schlepplifte bis auf weitere 1.670 Meter Höhe zieht. Um letztendlich den Gipfel zu erreichen, muss man über eine Stunde aufsteigen.
Italien: la Bella Vita einmal anders
Beim Stichwort Sizilien haben die meisten Hitze, Sonne, blauen Himmel, aber auf gar keinen Fall Skifahren und Snowboarden im Sinn. Wie wäre es da zur Abwechslung mit einer Powderabfahrt auf dem Wahrzeichen der Region? Denn der Ätna ist nicht nur der höchste aktive Vulkan Europas, er eignet sich auch bestens zum Skifahren oder Snowboarden, und zwar von Dezember bis Mitte März. Für die besondere Note sorgt dabei der Blick auf das blau glitzernde Mittelmeer. Die Skianlagen befinden sich nahe der Orte Rifugio Sapienza und Linguaglossa, wo Skifahrern fünf Lifte und fünf Pisten mit allen Schwierigkeitsstufen zur Verfügung stehen.
Das höchste Skigebiet der Welt …
…liegt tatsächlich in Indien! Hier stehen die höchsten Berge, folglich liegt dort auch das höchste Skigebiet. Ein Winterspaß, der deswegen auch nicht wirklich für Jedermann geeignet ist, geht man von 3.500 bis 4.000 Meter Höhe aus. Erst kürzlich ist Gulmarg damit an die Spitze gerückt, bis dato galt Chacaltaya in Bolivien als höchstes Skigebiet der Welt, aber der Gletscher auf 5.200 Metern ist mittlerweile völlig verschwunden. Zum Vergleich: Die Bergstation des Kleinen Matterhorns liegt auf 3883 Metern. Die 36 Sechser-Gondeln in Gulmarg reichen nochmal 100 Meter weiter rauf.
Andalusien: Skifahren in Europa mit Blick auf Afrika
In Andalusien treffen Reisende nicht nur auf das ursprüngliche Spanien. Das einzigartige Zusammenspiel islamischer und christlicher Kultur lockt im Sommer Touristen aus aller Welt. Eine weitere Besonderheit bietet sich Wintersportlern: Skifahrer können hier im südlichsten Skigebiet Europas nicht nur auf das Meer blicken, sondern bei gutem Wetter auch bis zur afrikanischen Küste sehen. Mit dem Skipass „Sierra Nevada“ haben Urlauber die Möglichkeit, auf über 100 Kilometern Pistenlänge 115 verschiedene Strecken zu entdecken. Extreme Sportler toben sich im Snowpark Sulayr aus, der unter anderem eine 140 Meter lange Halfpipe bietet. Von den Skipisten aus erreichen Wintersportler in nur einer halben Stunde die Stadt Granada zu Füßen der imposanten und rund eintausend Jahre alten Festung Alhambra.
Dubai: größte künstliche Piste der Welt
Dass Dubai für Kuriositäten zu haben ist, ist nicht erst seit gestern bekannt. Superlative sind ein Muss in dem arabischen Luxus-Staat. Kein Wunder also, dass in Dubai die größte künstliche Piste der Welt wartet. In einer Halle befindet sich eine 700 Meter lange Abfahrt – Bedingungen, die einen extremen Aufwand erfordern. Bei einer Außentemperatur von durchschnittlich 45 Grad muss die Halle Tag für Tag auf winterliches Alpen-Niveau runtergekühlt werden. Damit zählt Dubai zum heißesten, aber auch niedrigsten Skigebiet der Welt.
Grönland: das kälteste Skigebiet der Welt
Die Durchschnittstemperatur in der zweitgrößten Stadt Grönlands beträgt frostige 15 Grad unter Null. Damit dürfte das Skigebiet Sisimiut zu den kältesten, aber auch schneesichersten der Welt zählen.
Österreich: steil und sportlich
Weniger exotisch, dafür aber unglaublich steil, kommt diese Piste daher! Sportliche Skifahrer und Boarder können ihr Stehvermögen in Österreich auf der Harakiri Piste in Mayrhofen unter Beweis stellen. Der Steilhang weist ein Gefälle von durchschnittlich beachtlichen 78 Prozent (!) auf. Die Harakiri Piste kann deshalb nur mit einer Winde und einem speziellen Pistengerät präpariert werden.
Griechenland: modernes Skigebiet und historische Ausgrabungen
Das größte Skigebiet des Landes, das zwischen Mitte Dezember und Mitte April geöffnet ist, befindet sich auf dem Parnass in Zentralgriechenland ausgehend vom Ort Arachova zwischen 1.600 und 2.300 Metern. Insgesamt bieten 19 Pisten, sieben Loipen, zehn Wanderwege sowie zahlreiche Restaurants und Bars Skivergnügen für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Unterhaltung für Jung und Alt. Die nahegelegene antike Stadt Delphi eignet sich bestens für einen Tagesausflug, um die vielen historischen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ihre weltbekannten Ausgrabungen sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, erstrecken sich auf rund 300 Höhenmetern entlang eines Hanges und sind sehr gut erhalten.
Griechenland: Ski- und Snowboardfahren auf dem Peloponnes
Auf einer Höhe von 2.340 Metern befindet sich das zweitgrößte Skigebiet in Griechenland – Helmós auf dem Peloponnes. Wintersportler denken nicht wirklich an einen ausgiebigen Skiurlaub gleich um die Ecke von Athen, sondern eher an griechischen Wein, Strände und Meeresfrüchte! Doch weit gefehlt – die anspruchsvolle alpine Landschaft von Styga mit roten und schwarzen Pisten fordert selbst Fortgeschrittene. Das Skigebiet Kalavrita bietet insgesamt zwölf Pisten mit langen Abfahrten. Auch Snowboarder kommen hier mit einem eigens angelegten Park auf ihre Kosten. Zudem hat Helmós abseits der Piste einiges zu bieten: Besucher, die gern zu Fuß unterwegs sind, können die Schlucht Vouraikós entlang der Seilbahn erkunden oder den winterlichen Pinienwald von Strofilia entdecken. Im legendären Kloster Agia Lavra lässt sich die neugriechische Geschichte verfolgen. Der so genannte „Palast der Nymphen“ zieht Wanderer magisch an, die die geheimnisvolle Höhle am See erkunden möchten.
Slowakei: Wintersport im kleinsten Hochgebirge der Welt
Breite Täler, romantische Berghütten und weite Bergseen – so präsentiert sich die Hohe Tatra in der Slowakei. Das kleinste Hochgebirge der Welt ist noch ein Geheimtipp unter den Skigebieten. Auf 2.200 Metern, an der Lomnitzer Spitze, finden sich die besten und höchsten Abfahrten der Slowakei. Anfänger können zum Skiareal Jamy reisen, das auf 960 Metern Höhe auch einfachere Pisten bietet. Wenn nicht nur der Skiort, sondern auch die Aktivitäten etwas abwechslungsreicher sein dürfen, so ist man in Tatranska Lomnica goldrichtig. Rodeln auf der beleuchteten Bahn, eine Fahrt im Pferdeschlitten oder eine Tour mit dem Skibob – bei dem breitgefächerten Angebot dieses Skigebiets kommen auch die Kleinen auf ihre Kosten.
Iran: das günstigste Skigebiet der Welt
Die Gebiete Dizin und Tochai im Elbrus-Gebirge in Iran gehören mit ihren Liftanlagen aus längst vergangenen Tagen sicherlich nicht zu den komfortabelsten. Immerhin wird Schneesicherheit garantiert, es gibt 30 Kilometer Pisten und das zu niedrigen Preis.
Neben den gängigen Skiorten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, geht es für abenteuerlustige Wintersportfans auch eine Ecke exotischer.