Ob zu heiß oder zu kalt, zu trocken oder zu feucht – das Wetter ist immer ein Thema. Es gibt allerdings auch Wetterphänomene, die sind alles andere als gewöhnlich und oft nur mit viel Glück zu beobachten.
Wolkenwurst im Anmarsch
Bei diesem außergewöhnliche Wetterphänomen handelt es sich um eine so genannte Arcus-Wolke, auch Böenwalze genannt. Dieser Typ entsteht unter bestimmten Bedingungen an der Vorderseite von zwei verschiedenen Wolkenformen: Cumulonimbus und Cumulus. Arcus-Wolken haben trotz ihres schlauchförmigen Aussehens nichts mit Tornados zu tun.
Der Kugelblitz
Halb im Reich der Mythen verhaftet ist der Kugelblitz. Es gibt zwar immer wieder Augenzeugen, die während Gewittern von Lichtkugeln berichten, die durch Wände kommen und sich langsam in Bodennähe fortbewegen, bevor sie wieder verschwinden. Aber die Entstehung dieses Phänomens liegt weitgehend im Dunkeln und es gibt keine Fotobeweise. Wissenschaftler haben verschiedene Hypothesen über die Entstehung von Kugelblitzen – von der optischen Täuschung über Hochstromentladungen bis hin zur Verdampfung von Halbmetallen.
Das Elmsfeuer
Als noch große Segelschiffe die Weltmeere durchkreuzten, war das Elmsfeuer gefürchtet. Die Bezeichnung geht auf den Schutzpatron der Seefahrer zurück, Bischof Erasmus von Antiochia, dessen italienscher Name Elmo lautete. Wird während gewittriger Wetterlagen die elektrostatische Ladung in der Luft zu groß, entlädt sie sich an spitzen hohen Gegenständen, wie beispielsweise den Masten eines Schiffes. Aber auch im modernen Luftverkehr kommt Elmsfeuer vor. Bei Flügen durch Gewitterwolken kann es zu elektrostatischen Entladungen an der Nase des Flugzeugs oder an den Spitzen der Tragflächen kommen.
Der Feuertornado
Spektakuläre Wetterphänomene wie ein Feuertornado sind so respekteinflößend wie atemberaubend. Es handelt sich hier allerdings nicht um einen echten Tornado, sondern um einen kleinräumigen Luftwirbel. Die Strömungsgeschwindigkeit in dem Gebilde ist so groß, dass ständig neuer Sauerstoff hineingelangt und die Verbrennung fördert.
Helmholtz-Wolken
Diese Wolken nennen Meteorologen Kelvin-Helmholtz-Wolken. Sie entstehen, wenn sich zwei übereinander liegende Luftschichten in entgegengesetzte Richtungen bewegen. An der Schnittstelle zwischen den Schichten bilden sich dadurch Wellen, die untere feuchtere Luft wird nach oben verwirbelt. Sie kühlt dabei ab, kondensiert und es bilden sich wellenartige Wolken.
Doppeltornado
Tornados kommen weltweit am häufigsten im Zentrum der USA vor. Dort sind die Voraussetzungen für ihre Entstehung aufgrund der weiten Ebenen, der feuchtwarmen Luft aus dem Golf von Mexiko und der trocken-kalten Luft aus den Rocky Mountains besonders günstig. Das Gebiet zwischen Texas und Nebraska wird auch "Tornado Alley" genannt. Nicht selten kommen dort mehrere Tornados gleichzeitig vor, die sich wie in einem zerstörerischen Tanz umeinander drehen. Dieses außergewöhnliche Naturschauspiel wird auch "Multivortex-Tornado" genannt.
Doppeltornado
1968 kamen am Palmsonntag bei einem Doppeltornado in der Nähe von Elkhart in Indiana 36 Menschen ums Leben. Da die Wirbelstürme Strom- und Telefonleitungen umgerissen hatten, konnten die Katastrophenhelfer die Nachbarstaaten nicht vor dem herannahenden Unheil warnen.
Das Polarlicht
Bunte Bänder tanzen über den Himmel und tauchen die Umgebung in ein flackerndes Licht. Auslöser des Polarlichts sind Sonnenwinde, die elektrisch geladene Teilchen ins All schleudern. Treffen Ionen, Protonen oder Elektronen auf das Magnetfeld der Erde, lassen sie die Luftmoleküle in der oberen Schicht der Erdatmosphäre leuchten. Die Lichtfarbe richtet sich nach der Art der Teilchen – Sauerstoffmoleküle beispielsweise erzeugen grünes Licht.
Das Polarlicht
Meist tritt das Polarlicht nur bis sechzig Grad nördlicher, bzw. südlicher Breite auf. Wenn die Sonne sehr aktiv ist, kann man sogar in Deutschland (wie hier in Baden-Württemberg) ab und zu in den Genuss dieses Lichtspiels kommen.
Sandstürme
Die Luft verfärbt sich gelb und überall setzen sich kleine Sandkörnchen fest. Auch in Deutschland kann es zu Sandstürmen kommen. Im Februar 2004 sorgte Sand aus der Sahara für eine unheimliche Stimmung im Voralpenland.
Sandstürme
Winde transportieren den Sand aus der Sahara über das Mittelmeer und die Alpen bis nach Norddeutschland. Meist ist die Menge jedoch gering, da die Staubwolken aus der Sahara auf dem Weg nach Norden abregnen.
Sonnenhalo
Bei extrem niedrigen Temperaturen kann es vorkommen, dass die Sonne einen "Heiligenschein" bekommt. Der Halo entsteht, wenn sich die Sonnenstrahlen in den Eiskristallen in der Luft brechen.
Kristallbäume
Die vereisten Bäume und Sträucher erinnern an feine Kristallskulpturen. Das Phänomen ist jedoch nicht nur im Winter zu beobachten. Auch im Frühjahr kommt es vor, dass Eis Äste und Blätter einhüllt.
Die Fata Morgana
Jedes Kind, das die Zeichentrickserie "Sindbad, der Seefahrer" kennt, hat auch schon von der Fata Morgana gehört. Dieses Trugbild gaukelt Karawanen in der Wüste eine nahe Oase vor. Oder eine riesige Wasserfläche. Aber auch in unseren Breiten kommt sie vor – besonders im Sommer auf Landstraßen. Die Fata Morgana ist eine Luftspiegelung. Voraussetzung dafür sind eine heiße Luftschicht auf dem Boden und eine darüber liegende kalte Luftschicht. Die optische Dichte der heißen Luftschicht ist geringer, als die der kalten. Daher werden Lichtstrahlen reflektiert, wenn sie in einem großen Winkel auf die Grenze zwischen den Luftschichten treffen.
Doppelter Regenbogen
Wie der normale Regenbogen entsteht auch der Doppelregenbogen durch Lichtbrechung und Reflektion in Regentropfen. Allerdings wird der Lichtstrahl doppelt reflektiert. Daher ist der zweite Regenbogen auch nicht so intensiv, wie der erste und seine Farben sind in umgekehrter Reihenfolge angeordnet.
Ob zu heiß oder zu kalt, zu trocken oder zu feucht – das Wetter ist immer ein Thema. Es gibt allerdings auch Wetterphänomene, die sind alles andere als gewöhnlich und oft nur mit viel Glück zu beobachten.