Kurzflossen-Makohaie (Isurus oxyrinchus) sind spektakulär. Nicht nur, dass mit 70 Stundenkilometern und mehr unterwegs sind, was sie zu den schnellsten Haien der Welt macht. Außerdem können sie ihre bis zu vier Meter langen Körper auf bis zu neun Meter katapultieren. Gäbe es mehrstöckige Häuser auf dem Meer, könnte so ein bis zu 600 Kilo wiegender Mako mit seinen großen Augen mal eben kurz durchs Fenster im dritten Stock hereinschauen.
Superhai mit Spitzenleistungen
Kurzflossen-Makos kommen weltweit in allen tropischen und gemäßigten Gewässern vor. Und wie alle Makrelenhaie können sie ihre Körpertemperatur über der des sie umgebenden Meerwassers halten. „Makos sind wunderbare Haie, die einzigartige Spitzenleistungen vollbringen “, erklärt Diplom-Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz (DSM). „Sie besitzen spezielle Anpassungen für ihr Hochgeschwindigkeitsleben. Mit winzigen zahnartigen Schuppen reduzieren sie Strömungswiderstände. Sie sind extrem wendig und sehr ausdauernd. Doch wegen ihrer fantastischen Ausdauer und Akrobatik sind Makos bei sogenannten Sportfischern leider sehr beliebt. Und ihr schmackhaftes Fleisch ist besonders in südlichen EU-Ländern gefragt. Daher will die Fischereilobby nur ungern auf den Fang dieser Tiere verzichten.“


Die Allianz „#Rally4Makos“ kämpft um den Fortbestand der Makohaie
Im Nordatlantik jedoch droht den wendigen Meeresjägern das Aus. Während Wissenschaftler, Meeresschutzorganisationen und die EU-Artenschutzbehörden ein komplettes Fangverbot fordern, beharrt die Fischereiabteilung der EU (DG Mare) auf einer Fangquote von 500 Tonnen für den Nordatlantik.
Man schätzt sie in der Gastronomie, wegen ihrer Flossen und in der Sportfischerei. Folglich steht die Population der Kurzflossen-Makos im Nordatlantik jetzt kurz vor dem Zusammenbruch. Um dies zu verhindern, hat sich eine internationale Allianz aus über 30 Umwelt- und Meeresschutzorganisationen zusammengefunden (#Rally4Makos), der auch die Deutsche Stiftung Meeresschutz angehört.


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