Seit es den Menschen gibt, hat er die Erde geprägt und verändert. Ob in der Landwirtschaft, im Handel, Verkehr oder in der Industrie: Der Mensch hat überall seine Finger im Spiel – und hinterlässt sichtbare Spuren. Ein Blick auf seinen Fingerabdruck auf der Erde …
Wie stark der Mensch die Erde bereits verändert hat, lässt sich durch einen Blick von oben erkennen. Dieses Bild zeigt Plastik-Gewächshäuser in Almería, Spanien.
Daily Overview /Digital Globe
So schön kann es aussehen, wenn Natur menschgemacht ist: Das Bild zeigt künstlich angelegte Tulpenfelder in Lisse, Niederlande. Welche natürlichen Lebensräume mussten den hübschen Pflanzen wohl weichen?
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Containerhafen in New Jersey, USA: Bilder von solchen anthropozänen Landschaften fordern auf, die Erde mit neuen Augen zu sehen und Verantwortung für sie zu übernehmen.
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Wie dieses Bild einer landwirtschaftlichen Anlage im texanischen Summerfield, in den USA. Was auf den ersten Blick wie ein Kunstgemälde wirkt, zeigt in Wirklichkeit Rinder-Feedlots und eine Jauchegrube, also eine in den Boden eingelassene Lagerstätte für Gülle.
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Durrat Al Bahrain, ist nach den Amwaj-Inseln die größte künstliche Insel in Bahrain. Solche menschgemachten Touristeninseln sind keine Seltenheit. Was von oben wie ein faszinierendes Kunstwerk aussieht, bedeutet für viele Meeresbewohner die Zerstörung ihres Lebensraumes. Denn die Schöpfer der künstlichen Inseln entnehmen den feinen Sand direkt vom Meeresboden.
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Grünes Band zwischen Niedersachsen und Thüringen.
Klaus Leidorf
Dubai-Stadt, die Hauptstadt des Emirats Dubai, ist mit etwa 2,1 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Sie ist aus dem All an der charakteristischen Form der künstlichen Insel ‘Palm Jumeirah’ (oben links) deutlich zu erkennen. Der helle Fleck in der rechten Bildmitte ist der Burj Khalifa, das derzeit größte Gebäude der Welt.
Earth Science and Remote Sensing Unit, NASA Johnson Space Center
Wie stark der Einfluss des Menschen auf die Erde ist, zeigt vom 5.Dezember bis zum 31. Januar 2016 eine Ausstellung im Deutschen Museum in München.
Imago/Science Photo Library
Der Mensch ist in den vergangenen Jahrzehnten sehr fleißig gewesen: Etwa dreiviertel des festen Landes hat er ganz nach seinem Geschmack umgestaltet. Das heißt konkret: Er hat neue Pflanzenkulturen angebaut, Straßen gebaut, Flüsse begradigt, Wälder abgeholzt, Meere leergefischt, Berge untertunnelt. Es gibt kaum noch einen Fleck auf unserem Planeten, der gänzlich unberührt geblieben ist.
Die schwerwiegenden Folgen sind sichtbar: Erderwärmung, Naturkatastrophen, Artenschwund oder Verknappung lebensnotwendiger Ressourcen. Diese Veränderungen sind so gravierend, dass viele Forscher von einem neuen Erdzeitalter sprechen: dem Anthropozän oder zu Deutsch: das „menschgemachte Neue“.
Liest man die einschlägigen Medienberichte, geht der Mensch hier eindeutig als Bösewicht hervor. Aber so einfach ist das nicht. Denn gemäß dem Anthropozän-Denken ist der Mensch nicht nur zerstörerische Naturgewalt, sondern auch Teil der Natur. Das bedeutet, dass es an ihm liegt, Räume zu schaffen, in denen sich die Natur erholen kann. Und damit ist nicht lediglich gemeint, Natur in Reservate umzuwandeln und diese Gebiete einzuzäunen.
Wie wird die Zukunft aussehen? Kann der Mensch die Erde sogar in einem besseren Zustand hinterlassen, als er sie vorgefunden hat? Oder kann er jetzt nur noch Schadensbegrenzung leisten? Welche Rolle spielen Zukunftsthemen wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz? Wie kann er seine Lebensmittel so produzieren, dass sich auch noch künftige Generationen ernähren können?