Das grüne Band: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Welt der Wunder Redaktion
09. Oktober 2024

In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 wurde vor dem Berliner Reichstagsgebäude die Fahne der Einheit gehisst. Dies symbolisierte nicht nur das vereinte Land – auch Menschen, Familien und Freunde konnten sich seit dem Fall der Mauer vor 25 Jahren grenzenlos begegnen. So auch eine Gruppe Naturschützer aus Ost und West, die im Jahre 1989 einstimmig beschlossen: „Der Grenzstreifen zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik ist als grünes Band und als ökologisches Rückgrat Mitteleuropas vorrangig zu sichern“.

Grenzen trennen …

Was vor 25 Jahren als Idee begann, ist heute Wirklichkeit: Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen wurde vom Todesstreifen zur Lebenslinie und bietet mit seinen knapp 1400 Kilometern über 1200 geschützten Arten einen Rückzugsraum. Was viele bis heute nicht wissen: Im Schatten der unmenschlichen Grenze konnten wegen der jahrzehntelangen Nutzungsruhe geschützte Pflanzen und Tiere überleben, die anderswo selten geworden waren.

Natur verbindet

Direkt nach der Grenzöffnung 1989 machte sich der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V. dafür stark, das grüne Band vor einer Zerschneidung durch Verkehrswege und Ackerbau zu bewahren und es auf seiner kompletten Länge unter Naturschutz zu stellen. Heute ist das grüne Band ein Ort der Erinnerung an die friedliche Überwindung des Kalten Krieges.
Über 80 Prozent der Fläche sind dank des jahrzehntelangen wackeren Einsatzes engagierter Befürworter erhalten.

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