Schwarze Löcher: Gefräßige Monster im All
- Von Welt der Wunder
- Wissen
- 14.11.2020
Die Erde komprimiert auf die Größe eines Golfballs: So dicht sind Schwarze Löcher. Sie saugen Staub, Planeten und ganze Sterne in ihren Schlund. Mit modernster Technik sind Astronomen den gigantischen Vielfraßen auf der Spur.

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Geheimnisvolle Röntgenstrahlung
Wenn wir eine Kugel in die Luft werfen, dann erreicht sie eine bestimmte Höhe und fällt zurück auf den Boden. Mit je mehr Kraft wir werfen, also je größer ihre Anfangsgeschwindigkeit ist, desto höher wird die Kugel in die Luft fliegen. Geben wir einem Objekt nun eine Anfangsgeschwindigkeit von 40.000 Kilometern pro Stunde, dann würde es nicht mehr auf die Erde zurück fallen. Man sagt, die Erde hat diese Fluchtgeschwindigkeit von 40.000 Kilometern pro Stunde.

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Die Erde fliegt auf ihrer Bahn um die Sonne mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Sekunde. Zum Vergleich: Eine Gewehrkugel fliegt mit ca. einem Kilometer pro Sekunde.
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Die Sonne fliegt mit einer Geschwindigkeit von 220 Kilometer pro Sekunde auf ihrer Bahn um die Milchstraße.
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Das Universum ist 13,80 ± 0,04 Milliarden Jahre alt. Es ist mindestens 78 Milliarden Lichtjahre bis hin zu unendlich groß.
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Könnte man das gesamte Wasser auf unserem Planeten in einem einzigen Tropfen zusammenfassen, so hätte die Kugel einen Radius von 700 Kilometern.
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Unter optimalen Voraussetzungen kann man mit bloßem Auge 6.000 Sterne sehen.
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Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße ist 4,3 Millionen Sonnenmassen schwer.
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Jeder Stern und jeder Planet in unserem Universum endet irgendwann einmal in einem Schwarzen Loch. Daher wird das gesamte Universum in etwa 1030 (also in 1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000) Jahren mehr oder weniger nur noch aus Schwarzen Löchern bestehen.
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Bei einer Supernova (Explosion eines Sterns an dessen Lebensende) beträgt die Spitzentemperatur 10 Milliarden Grad.
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Nichts ist schneller als das Licht. Das stimmt zumindest im Vakuum, wie wir dank Einsteins Spezieller Relativitätstheorie wissen. Das gilt aber zum Beispiel nicht in einem Pool voll Wasser. Dort hat Licht die Geschwindigkeit von nur 255.000 Kilometer pro Sekunde statt wie im Vakuum von etwa 300.000 Kilometer pro Sekunde.
©Imago-PeterWidmannTotaler Energieverlust
Physiker haben berechnet, dass bei extrem dichten Objekten Lichtteilchen ihre gesamte Energie gegen die Schwerkraft aufbringen müssen. Die Folge: Die Lichtteilchen können diesen Körper nicht verlassen. Einen Körper, der so dicht ist, nennen Wissenschaftler ein Schwarzes Loch. Es erscheint – wie der Name schon sagt – komplett schwarz. Nur die Schwerkraft, die es auf andere Himmelskörper ausübt, verrät seine Präsenz.
Das Geheimnis der Galaxien
Supermassive Schwarze Löcher sind die allesfressenden Monster im Weltall: Extrem schwer und groß dominieren sie die Zentren von Galaxien. Das Schwarze Loch im Zentrum des Andromedanebels zum Beispiel wiegt 30 Millionen Sonnen – andere Galaxien besitzen sogar Schwarze Löcher von mehr als einer Milliarde Sonnenmassen.
Der Einblick in das Zentrum unserer eigenen Galaxie ist schwierig. Staub behindert die Sicht dorthin, weil wir uns in der gleichen Ebene befinden. Doch mit Radioteleskopen und durch die Auswertung von Infrarotbildern gelang es im letzten Jahr einem internationalen Astronomenteam, konkrete Daten über das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße zu erhalten. Mit seinen 2,5 Millionen Sonnenmassen erscheint dieses Monsterloch noch relativ klein.