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Foto: iStock-Tharakorn

Psyche oder Gene: Was verursacht Schuppenflechte?

Sie gilt laut Weltgesundheitsorganisation WHO als eine der schwersten nichtinfektiösen Krankheiten überhaupt: die Rede ist von Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte. Weltweit sind etwa 125 Millionen Menschen davon betroffen – allein in Deutschland sind es rund zwei Millionen.
Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronisch-entzündliche, in erster Linie genetisch veranlagte Hauterkrankung. Das tatsächliche Auftreten wird durch verschiedene innere oder äußere Faktoren ausgelöst. Dazu gehören:

  • Infektionen
  • psychische oder physische Belastungen
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • Klimaeinflüsse
  • Stoffwechselstörungen
  • Hormonschwankungen

Gerötete und juckende Haustellen

Eine Schuppenflechte äußert sich in ihrer häufigsten Form (Psoriasis vulgaris) in entzündlich geröteten und schuppenden Hautstellen, begleitet von Jucken und Brennen. Die silbrig-weißen Schuppen sind die Folge eines unkontrollierten Wachstums der Oberhaut, bei dem die Zellen der Epidermis siebenmal schneller an die Oberfläche gelangen als bei gesunden Menschen. Die am häufigsten befallenen Körperpartien sind: 

  • Außenseiten von Knien und Ellenbogen
  • Kopfhaut
  • Kreuzbeinregion
  • Haut hinter und in den Ohren
Prinzipiell können aber sämtliche Hautpartien betroffen sein. Zusätzlich verändern sich bei etwa 50 Prozent der Erkrankten auch Finger- und Fußnägel – diese können sich verdicken, von Rissen durchzogen werden oder sich vom Nagelbett lösen. 

Schuppenflechte meist chronisch

In der Regel verläuft eine Schuppenflechte chronisch oder in wiederkehrenden Schüben – akute Perioden wechseln sich dabei mit Phasen ohne Symptome beziehungsweise mit wenigen Symptomen ab. Schweregrad und Ausdehnung sind individuell verschieden.

Bei weit über der Hälfte der Erkrankten tritt das Leiden erstmals vor dem 40. Lebensjahr auf – dies wird als Typ-1-Psoriasis bezeichnet. Wer ab 40 Jahren an Schuppenflechte erkrankt, leidet an einer Typ-2-Psoriasis. 

Krankheit und Psyche beeinflussen sich gegenseitig

Für Betroffene problematisch: Schuppenflechte und Psyche beeinflussen sich gegenseitig. Auf der einen Seite kann Stress neue akute Krankheitsschübe auslösen, auf der anderen Seite können die Beschwerden der Krankheit bei den Betroffenen zu extremen psychischen Belastungen führen – wenn sie zum Beispiel wegen ihrer Hautausschläge von Mitmenschen gemieden oder stigmatisiert werden. In vielen Fällen wird daher die Therapie einer Schuppenflechte von Maßnahmen zur Stressbewältigung begleitet.  

Nicht heilbar, aber therapierbar

Eine ursächliche Heilung ist bislang nicht möglich, aber die Psoriasis kann wirksam therapiert werden. Ziel einer Behandlung ist eine weitgehende oder vollkommene Symptomfreiheit bei den Betroffenen. Dabei reicht die Bandbreite der therapeutischen Ansätze von einer äußerlichen Behandlung mit Cremes und Salben über Lichttherapie bis hin zu einer medikamentösen Behandlung. Als besonders wirksam bei schweren Krankheitsverläufen haben sich die sogenannten Biologika erwiesen. Diese biotechnologisch produzierten Eiweißstoffe – etwa der Wirkstoff Secukinumab – greifen in die körpereigene Immunregulation ein und blockieren gezielt die für die Entzündungsprozesse verantwortlichen Botenstoffe. Mut machen sollte den Betroffenen auch die Tatsache, dass sich immer mehr Promis zu ihrer Schuppenflechte bekennen und die Krankheit zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit gerät.
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