Heimlicher Killer: Wie Zucker zur tödlichen Droge wird
- Von Welt der Wunder
- Gesundheit
- 14.08.2020
Obwohl jeder weiß, dass Zucker nicht wirklich gesund ist, essen wir viel zu viel Süßes: 36 Kilo puren Zucker verputzt der Durchschnittsdeutsche pro Jahr. Wissenschaftler warnen: Zucker kann ernsthaft süchtig machen – und wirkt im Gehirn ganz ähnlich wie Kokain oder Heroin.

Zucker gilt als wichtiger Energielieferant und versüßt in mannigfaltiger Erscheinungsform unser Leben. Aber ist er tatsächlich so ungefährlich, wie es die Lebensmittelindustrie behauptet? Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine drastische Reduzierung des täglichen Zuckerkonsums. Und zahlreiche Wissenschaftler warnen immer lauter: Zucker verursacht nicht nur zahlreiche schmerzhafte und tödliche Krankheiten – sondern programmiert sogar unser Gehirn um wie eine Droge.
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Experimente mit Ratten zeigen: Zucker macht uns zum Junkie. Die American Psychiatric Association definiert Sucht anhand von drei Säulen: Rausch, Entzug und Verlangen. Experimente mit Ratten konnten belegen: Zucker erfüllt alle drei Kriterien.
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Der exzessive Zuckerkonsum führt nicht nur zum Rausch, sondern steigert auch das Verlangen. Denn nach dem Verzehr werden körpereigene Opioide ausgeschüttet. Wie Kokain löst der Süßstoff eine regelrechte Explosion im Belohnungszentrum unseres Gehirns aus. Unzählige biochemische Botenstoffe signalisieren: „Guter Stoff – mehr davon“! Auf Dauer verändern sie sogar das Gehirn selbst.
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Zucker manipuliert nicht nur unsere Hirnzellen: Ein hoher Zuckerkonsum greift auch in die Verdauung ein, erhöht die Produktion von Insulin im Körper, was zum Wachstum von Krebszellen in der Bauchspeicheldrüse beiträgt. Und das vermeintlich süße Leben hat noch viele weitere Auswirkungen auf unsere Gesundheit, von denen die meisten Menschen nichts ahnen.
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Eine Studie konnte tatsächlich belegen, dass bereits zwei Gläser gesüßte Limonade am Tag das Risiko, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu bekommen, um 87 Prozent erhöhen.
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Versteckter Zucker lauert in zahlreichen Lebensmitteln. Und gerade auch Fastfood kurbelt zunächst die Produktion von Glückshormonen an. Auf Dauer aber sprechen diese nicht mehr darauf an – das Gehirn verlangt nach immer mehr.
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Wir alle lieben Süßes: Schokolade, Gummibärchen, Torte & Co. gelten als Glückslieferanten oder Anti-Frust-Futter. Doch allein in den letzten fünfzig Jahren hat sich der weltweite Zuckerkonsum verdreifacht: 165 Millionen Tonnen Zucker werden weltweit konsumiert – 30 Millionen Tonnen allein in Europa. Wenn jedes Jahr bis zu 35 Millionen Menschen an den Folgekrankheiten übermäßigen Zuckerkonsums sterben, wird der süße Quell der Freude tatsächlich zu einem der gefährlichsten Gifte unserer Zeit.
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Diabetes und Karies sind wahrscheinlich die bekanntesten Krankheiten, die sich auf einen zu hohen Zuckerkonsum zurückführen lassen. Ihren Vorschlag, den Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren, begründen die WHO-Experten damit, dass weniger Zucker die Gefahr von Fettleibigkeit und Karies verringere.
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Die Steviapflanze ist nur einer unter mehreren Zuckerersatzstoffen. Lange war Stevia als Süßungsmittel umstritten. Seit 2011 ist es auch von der EU als Zuckerersatz zugelassen. Das aus Südamerika stammende Süßkraut hat gegenüber Haushaltszucker eine 300-fache Süßkraft – bei quasi null Kalorien. Als Zusatzstoff E 960 darf Stevia inzwischen in Lebensmitteln verwendet werden.
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Keine Frage: Frisches Obst ist gesund. Aber es enthält auch reichlich ungesunde Fruktose. Frische Beeren enthalten vergleichsweise wenig Fruchtzucker – perfekt bei akutem Heißhunger auf Süßes.
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Damit die „Droge Zucker“ nicht zum todbringenden Killer wird, gilt wie so oft: Weniger ist mehr. Maßvoller Genuss statt Heißhungerattacken machen glücklicher und zufriedener – und sind in jedem Fall gesünder.
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