Brutale Realität: Sklaverei ist ein Phänomen der Gegenwart
- Von Welt der Wunder
- Wissen
- 02.12.2020
Erschreckende Fakten: Noch nie arbeiteten mehr Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen wie heute. Schätzungen gehen von mehr als 40 Millionen modernen Sklaven aus – bei einer hohen Dunkelziffer. Wissenschaftler haben ein Programm entwickelt, mit dem jeder im Internet berechnen kann, wie viele Sklaven er mit seinem Lebensstil selbst „beschäftigt“.

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Sklaverei und Menschenhandel sind heute durch zahlreiche Gesetze verboten – und weltweit geächtet. Doch die Realität liefert erschreckende Tatsachen: Heute leben mehr Menschen in Sklaverei als je zuvor.
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Die aktuellen Kinofilme „Django Unchained“ und „Lincoln“ haben in den Vereinigten Staaten eine neue Debatte zum Thema Sklaverei ausgelöst. Viele Amerikaner beschäftigen sich derzeit intensiv mit der Vergangenheit ihres Landes als Sklavenhalternation.
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Quentin Tarantinos Film „Django Unchained“ bringt die Grausamkeiten der Sklaverei in einer Deutlichkeit auf die Kinoleinwand, wie man sie vielleicht noch nie zuvor erlebt hat.
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Menschenhandel ist ein globales Problem. Nach Schätzungen der Organisation Anti Slavery International werden heute weltweit 27 Millionen Menschen als Sklaven oder in sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen ausgebeutet.
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1865 gelang es dem amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln, die Abschaffung der Sklaverei durchzusetzen. In „Lincoln“ befasst sich Steven Spielberg mit den letzten turbulenten Monaten im Amt des 16.l Präsidenten der Vereinigten Staaten. Während die Nation durch Krieg und grundlegende Umwälzungen geteilt ist, ist es Lincolns erklärtes Ziel, den Bürgerkrieg zu beenden – und die Sklaverei endgültig abzuschaffen.
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Die meisten Menschen halten Sklaverei für ein Problem der Vergangenheit. Wir denken bei dem Begriff an Bilder aus dem 19. Jahrhundert, die schwarze Feldarbeiter in Ketten zeigen. Doch die massive Menschenrechtsverletzung ist nach wie vor ein profitables Geschäft. Das Kaufen und Verkaufen von Mensch ist gerade auch im Zuge der Globalisierung einfacher geworden.
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Schon im alten Ägypten spielten Sklaven eine bedeutende Rolle für das Wirtschaftssystem – wie auch in vielen anderen antiken Hochkulturen. Drastisches Zahlenbeispiel: Während der Blütezeit des Römischen Reichs verrichteten 400.000 Sklaven unbezahlte Arbeit in allen Lebensbereichen – und standen dabei einer zahlenmäßigen Minderheit von 20.000 römischen Bürgern gegenüber.
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Statt in die Schule zu gehen und die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft zu erwerben, arbeiten weltweit rund 250 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren, viele von ihnen in sklavenähnlichen Verhältnissen. Brutale Realität: Besonders Jungen werden häufig als Kindersoldaten rekrutiert.
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Vor allem in der Rohstoffgewinnung für die Produktion von Massengütern gibt es Sklavenarbeit. In den Minen Afrikas, Asiens und Südamerikas schürfen Männer, Frauen und Kinder nach wertvollen Rohstoffen.
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Ob Wolfram, Gold, Zinn, Coltan oder Tantalit: In vielen Hightech-Geräten, die aus unserem Alltag nur schwer wegzudenken sind, stecken die begehrten Rohstoffe. Die Fertigungskette vom Bergbaustollen bis zum Elektronikfachhandel ist lang – und vor allem unübersichtlich.
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Organisierter Menschenhandel: Die Zwangsprostitution ist ein weiteres düsteres Kapitel im Spektrum der modernen Sklaverei. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in der Europäischen Union jährlich rund 200.000 Frauen als Zwangsprostituierte von Menschenhändlern an Zuhälter verkauft werden. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks floriert das skrupellose Geschäft im westlichen Europa.
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Die Herstellung von Kleidung ist ein weiterer wichtiger Faktor, in dem Zwangsarbeit praktiziert ist. Eine Studie des US-Arbeitsministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass in 16 Ländern weltweit Sklaven bei der Baumwollernte eingesetzt werden.
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Doch nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern werden Menschen ausgebeutet. Auch Japan und die USA als Industrienationen finden sich auf der schwarzen Liste der Organisation Slaveryfootprint. Mais, Sojabohnen, Gold, Kupfer und andere Rohstoffe werden in diesen Ländern teils unter sklavenähnlichen Bedingungen geerntet oder abgebaut. Ganz oben auf der Liste für Sklavenarbeit steht übrigens China.
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Auf der Website von Slaveryfootprint kann jeder selbst testen, wie viele Sklaven er durch seine Konsumgewohnheiten und seinen Lebensstil indirekt „beschäftigt“. Doch was kann man gegen Sklavenarbeit tun? Ein Boykott bringt laut UNICEF nicht viel. Eine weitere Möglichkeit ist es, direkt E-Mails an die Hersteller von Alltagsgegenständen zu schicken, in denen sie aufgerufen werden, die Arbeitsbedingungen an ihren Standorten zu überprüfen – und vor allem zu verbessern.
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