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Foto: Imago/ ralph-peters

München 1972: die Geburtsstunde der weltbesten Anti-Terror-Einheit

Am Morgen des 5. Septembers 1972 stürmten acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ das Olympia-Quartier der israelischen Mannschaft. Das Geiseldrama endete tragisch und markierte den Anfang der Spezialeinheit GSG 9.

In der Connollystraße 31 hatten Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September”die Athleten der israelischen Mannschaft als Geiseln gehalten.

Im Spätsommer 1972 schien die schwere Last der Kriegsjahre endlich vergessen zu sein, als Sportfans aus aller Welt nach München reisten, um dort den olympischen Geist aufleben zu lassen. Die 20. Olympischen Spiele sollten Ausdruck von Weltoffenheit und Optimismus sein.

Am Morgen des 5. Septembers wurde diese Vorstellung jedoch auf brutale Weise zerstört: Acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ stürmten das Quartier der israelischen Mannschaft. Die Sicherheitsvorkehrungen waren bewusst locker gehalten, um den friedlichen Charakter der „heiteren Spiele“ zu unterstreichen. Die schwer bewaffneten Geiselnehmer überwältigten die israelischen Sportler und verwundeten einen von ihnen dabei tödlich.

Blutige Katastrophe

Als kurz darauf die ersten Polizeikräfte eintrafen, wurde schnell deutlich, dass die Behörden der Situation nicht ansatzweise gewachsen waren. Zu diesem Zeitpunkt waren weder Sonderkommandos noch Verhandlungsspezialisten in den Strukturen der Polizei vorhanden. Die Geiselnehmer drohten damit, die neun verbliebenen Sportler zu töten.

Da sämtliche Verhandlungsversuche der Polizei scheiterten, planten die Beamten, die Geiseln mit einer Befreiungsaktion zu retten. Als es in der Nacht zum 6. September 1972 schließlich zum Zugriff kam, wurde auf katastrophale Weise deutlich, wie schlecht die Polizei für ein solches Szenario ausgestattet war: Sie war weder mit Scharfschützen noch mit Funkgeräten ausgestattet. Die Geiselnahme endete in einer blutigen Schießerei – alle Sportler, fünf Terroristen und ein Polizist starben.

Eine Tragödie mit historischen Auswirkungen

1972 holte die sorglose Nachkriegspolitik die deutschen Polizeibehörden ein. Der fatale Ausgang des Geiseldramas markierte den Beginn einer neuen Zeitrechnung im Aufbau der Polizei: Um zukünftig auf ähnliche Szenarien vorbereitet zu sein, wurde die Spezialeinheit Bundesgrenzschutzgruppe 9 (GSG 9) gegründet – sie zählt heute weltweit zu den besten Sondereinsatzkommandos.

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