Südamerika
Perlen im Sand: Wie in Brasiliens Wüste ein Paradies entstand
- Von Welt der Wunder
- Travel & Outdoor
- 08.12.2017
Sie zählt zu den erstaunlichsten Landschaften der Welt: die Lençóis Maranhenses. Mitten in der öden und heißen Wüste im Norden Brasiliens liegen Tausende funkelnd klare Seen, als wären sie vom Himmel gefallen. Ein Paradies in der Ödnis – doch wie ist es entstanden?
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Klicken Sie sich durch die Bilder der Lençóis Maranhenses!
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Die Lençóis Maranhenses – eine Landschaft wie aus einer anderen Welt.
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Ob azurblau oder smaragdgrün, die Seen wirken wie Juwelen in Würste.
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Dass hier, mitten im heißen Sand, Seen entstehen können, liegt an den starken Regenfällen in dieser Region.
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Jeden Winter entstehen Tausende neue Gewässer, die dann im Sommer bis auf wenige große Seen wieder verdunsten.
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Da der Wind immer neuen Sand vom Meer herbeitreibt, verändert sich die Dünenlandschaft fortwährend.
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Scheinbar bis zum Horizont erstreckt sich die eigenartige Landschaft. Manche der Dünen wandern bis zu siebzig Meter im Jahr.
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Der Nationalpark Lençóis Maranhenses erstreckt sich von der Küste aus fünfzig Kilometer ins Landesinnere.
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Das ist größer als die Stadt São Paulo.
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Da die Seen aus der Vogelperspektive wie ausgebreitete Bettlaken aussehen, erhielt die Landschaft den Namen Lençóis Maranhenses – Bettlaken von Maranhão.
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Über 1.550 Quadratkilometer hinweg erstreckt sich
Brasiliens einzige Wüste – das ist mehr als drei Mal so groß wie der Bodensee. Nichts wächst hier. Der ständige starke Wind türmt immer neue Sanddünen auf, manche ragen bis zu vierzig Meter hoch in die Luft. Eine lebensfeindliche Gegend möchte man meinen – wären da nicht die kristallklaren Seen, die wie ausgebreitete Laken im Sand liegen. Das Bild gab der ganzen Region ihren Namen: Lençóis Maranhenses bedeutet „Bettlaken von Maranhão“.
Dass hier, mitten im Sand, Seen entstehen, liegt an den starken Regenfällen in dieser Gegend. Rund 1.500 Millimeter pro Quadratmeter fallen in den Lençóis Maranhenses vom Himmel – das ist dreihundert Mal so viel wie in der Sahara. Zwar treibt der Wind immer neuen Sand vom Atlantik herbei, dennoch reicht die Niederschlagsmenge aus, um stehende Gewässer zu bilden. In der trockenen Sommerzeit reicht das Wasser nur noch für wenige große Seen. Doch im Winter entstehen Tausende von ihnen, wie Juwelen im Sand.
Landschaft verändert sich ständig
Da der Wind die Dünenlandschaft täglich verändert – manche der Dünen wandern bis zu siebzig Meter im Jahr – ist auch die Form der
Seen nie dieselbe. Ständig bilden sich Biegungen und Kurven, manche Seen gehen plötzlich einander über oder sie zerteilen sich in viele kleine Gewässer. So entsteht eine Landschaft, wie es sie kein zweites Mal auf der Erde gibt. 1981 wurden die Lençóis Maranhenses zum Nationalpark erklärt und stehen unter besonderem Schutz.
Sogar Fische finden in den Wüstenseen ein Zuhause. Sie ernähren sich von Insektenlarven und dienen Zugvögeln auf ihrer langen Reise als Nahrungsquelle. Auch Wasserpflanzen bilden sich. Manche von ihnen graben sich in der
Trockenzeit im Boden ein und erwachen zu neuem Leben, wenn es wieder zu regnen beginnt.